Neue Senioren-Wohnanlage für Riegelsberg

Riegelsberg · Über 20 Millionen Euro werden in Riegelsberg in eine neue Seniorenwohnanlage investiert – mit 125 Einzelzimmern für die Pflege und 30 Wohneinheiten für betreutes Wohnen. Der Gemeinderat gab grünes Licht.

 Die Planzeichnung des Architekturbüros Hort + Hensel GmbH aus Kaiserslautern zeigt eine Ansicht der in Riegelsberg geplanten Senioren-Wohnanlage von der Talstraße aus gesehen. Auch von der Saarbrücker Straße aus wird ein Weg angelegt. Grafik: Hort + Hensel GmbH

Die Planzeichnung des Architekturbüros Hort + Hensel GmbH aus Kaiserslautern zeigt eine Ansicht der in Riegelsberg geplanten Senioren-Wohnanlage von der Talstraße aus gesehen. Auch von der Saarbrücker Straße aus wird ein Weg angelegt. Grafik: Hort + Hensel GmbH

Zwischen Talstraße und Saarbrücker Straße sollen ein Pflegeheim und eine Wohnanlage für betreutes Wohnen gebauten werden. Der Riegelsberger Gemeinderat stimmte dem Vorhaben, bei Enthaltung von Melanie Dell (FDP ), geschlossen zu. Der Investor - die Firma Schleicher Grundstücks-GmbH aus Bechhofen - will auf dem etwa 6000 Quadratmeter großen Gelände ein Pflegeheim mit 125 Betten (ausschließlich Einzelzimmer), sechs Wohneinheiten, Gemeinschafts-, Aufenthalts-, Funktions- und Nebenräumen und eine Wohnanlage für betreutes Wohnen mit 30 Wohneinheiten bauen. Auch von der Saarbrücker Straße aus soll es einen Weg zu der neuen Anlage geben (gegenüber dem Drogeriemarkt am Walter-Wagner-Platz).

Das Haus wird sehr groß: In der Einwohnerfragestunde wollte ein Anwohner wissen, was die Gemeinde dazu sagt, wenn "ein sechsgeschossiges Gebäude alle anderen Häuser überragt".

Sechs Stockwerke werden es zwar nicht. Aber, so Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ): "Das Haus besteht aus vier Vollgeschossen plus Kellergeschoss und Staffelgeschoss oben drüber. Wenn man sich das anschaut, ist es schon visuell stark." Der Investor wollte auf dem Gelände 22 Parkplätze anlegen, der Verwaltung sei es aber gelungen, ihn auf 33 hoch zu handeln, und man wolle noch mehr: "Ich sehe es als unsere Aufgabe an, mit dem Investor weitere Stellplätze zu schaffen, gegebenenfalls über eine Tiefgarage, um so weit wie möglich die Autos von der Straße zu bringen", sagte Häusle.

Er verwies allerdings darauf, dass sich die Anwohner der Talstraße wohl auf ein einseitiges Halteverbot einstellen müssen. Häusle nannte drei Punkte "ganz wesentlich für eine Zustimmung zu diesem Projekt": So werde Riegelsberger Bürgern die Möglichkeit gegeben, ihren Lebensabend in ihrem direkten Umfeld zu verbringen. Außerdem sei es von Vorteil, dass der Investor ein Pflegeheim plus betreutes Wohnen mit ambulanter Pflege bauen will. Und drittens werde durch den Neubau "ein städtebaulicher Missstand" in der Saarbrücker Straße - gegenüber der Saarbahnhaltestelle und den Märkten - aufgehoben.

Breite Zustimmung für das Projekt gab es von den Ratsmitgliedern. Frank Schmidt (SPD ) betonte, das Haus sei ein großer Vorteil für Riegelsberger, die im Alter auf Versorgung angewiesen sind. Er hob den barrierefreien Zugang zur Saarbrücker Straße hervor und verwies darauf, dass die Bewohner sehr gute Einkaufsmöglichkeiten am Walter-Wagner-Platz haben.

Wie Frank Schmidt äußerte Stephan Müller-Kattwinkel (CDU ) Verständnis für die Anwohner in der Talstraße: "Deren Bedenken müssen seitens des Investors angehört und berücksichtigt werden." Aber auch er sieht das Haus als eine Bereicherung für Riegelsberg . Müller-Kattwinkel strich auch heraus, dass 60 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, forderte aber - ebenfalls wie Schmidt - die Ausweisung weiterer Parkplätze .

Hans-Jürgen Marowsky (Grüne) meinte: "Wir begrüßen das Projekt, weil es mitten im Ort ist und nicht irgendwo am Ortsrand. Es kann in der Bauphase zu Verkehrsproblemen kommen, das ist aber eine überschaubare Zeit." Und Ludwig Dryander (Linke) erklärte: "Die Argumente für den Bau des Hauses sind stichhaltig, und 60 Arbeitsplätze sind schließlich auch nicht zum Selbstkostenpreis zu bekommen."

Nur Melanie Dell (FDP ) enthielt sich, weil ihr die Größe des Gebäudes und die Verkehrssituation Sorgen machten, so sagte sie: "Ich bin mal gespannt, wie die alten Leute dort über die Straße kommen, wenn sie einkaufen wollen."

Zum Thema:

Hintergrund Die Investition für die neue Riegelsberger Senioren-Wohnanlage werde letztendlich etwas mehr als 20 Millionen Euro betragen, berichtete Christoph Schellmann, Geschäftsführer des Investors Schleicher Grundstücks GmbH, im Gespräch mit der SZ. Für das Unternehmen ist es das erste Engagement im Saarland, bisher ist es insbesondere in Bayern und Nordrhein-Westfalen mit dem Bau von Senioren-Wohnanlagen aktiv. mr

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