Auch die große Weltpolitik kommt ins kleine Köllertal

Riegelsberg · Ein Thema wird man in diesem Jahr wohl bundesweit in allen Jahresrückblicken finden: Der Zuzug von Flüchtlingen. Und doch gibt es zu diesem Thema etwas aus dem Köllertal zu berichten, das so sicher nicht deutschlandweit zu lesen ist. Dass es nämlich bisher in ,und recht gut funktioniert mit der Unterbringung der Flüchtlinge. - Sicher gibt es auch bei uns Momente und Personen, die problematisch sind, doch unterm Strich läuft es gut. Zu verdanken ist dies einer großen Zahl von Menschen - ehrenamtliche Helfer, Verwaltungsmitarbeiter und Lokalpolitiker -, die mit viel Engagement angetreten sind, den Weg für eine gute Integration zu öffnen. Katastrophenfrei: Manchmal kann es auch gut sein, wenn es nichts zu berichten gibt: Von großen Katastrophen blieb das Köllertal in den vergangenen zwölf Monaten verschont. - So auch am Morgen des 4. September, einem Freitag, als es im Eiweiler Laminatepark - nachdem 300 Grad heißes Hydrauliköl aus einem undichten Rohr gelaufen war - zu einem Schwelbrand und einem großen Feuerwehraufgebot gekommen war, das Ganze aber einen glimpflichen Ausgang gefunden hatte. Den sicher ungewöhnlichsten Schaden gab es in Köllerbach: Am Sonntag, 25. Oktober, war gegen 13.50 Uhr aus einem denkmalgeschützten, jedoch schon lange leer stehenden Haus in der Bärenbergstraße ein Stück aus der Sandsteinfassade des Obergeschosses herausgebrochen - auch hier wurde niemand verletzt. Schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt wurde dagegen am Montag, 1. Juli, gegen 16 Uhr ein Arbeiter in der Riegelsberger Jahnstraße: Ein Baugerüst an einem Zweifamilienhaus stürzte in sich zusammen und riss den Mann mit in die Tiefe. Kurios: Zu einem zweiten Unfall kam es, als ein Feuerwehrmann auf dem Weg zum Unfallort mit dem Privatwagen eine rote Ampel überfuhr - er und die Fahrerin eines Citroëns wurden verletzt. Gangster und Superhunde: Die Polizei war allerdings nicht nur bei Unfällen gefordert, sondern auch wegen Verbrechern, Trunkenbolden und Taugenichtsen. Der "Höhepunkt" war der professionelle Einbruch in den Wasgau-Markt auf der Püttlinger Ritterstraße: In der Nacht auf Montag, 2. November, öffneten die Täter mit schwerem Gerät einen Tresor und einen Bankautomaten, erbeuteten "mehrere 10 000 Euro" und richteten sehr großen Schaden an. Mit einem rasenden Verkehrs-Rowdy, der in einem roten Audi 80 mit gestohlenem Nummernschild unterwegs war, bekam es die Polizei am Mittwochabend, 18. März, in Riegelsberg zu tun. Der Mann raste mit 120 Sachen durch eine mit Warnbaken gesicherte Baustelle in der Saarbrücker Straße, streifte einen Bagger und rammte vorsätzlich einen Polizeiwagen - Schaden: 12 000 Euro. Der Täter flüchtete zu Fuß, wurde bisher noch nicht ergriffen. Dagegen klickten die Handschellen bei einem polizeibekannten 18-Jährigen, der sich am Montag, 2. November, eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei durch Kutzhof und Lummerschied geliefert hatte und ein Polizeifahrzeug beschädigte. Er war mit 50 Extasy-Tabletten, gestohlenem Nummernschild und ohne Führerschein unterwegs. Seine letztlich zu Fuß fortgesetzte Flucht endete in einem Stacheldrahtzaun. Nur drei Tage später gab es für die Polizei eine ganz wunderbare "Amtshilfe": Ein unter Demenz leidender Senior aus Riegelsberg war seit dem Vortag vermisst und wurde von zwei Hunden, beim "Gassi gehen" im Ziegelhütter Wald, abseits des Weges gefunden. Durch ihr Bellen machten Beagle Pluto und Münsterländer-Dame Emmi auf den geschwächten Senior aufmerksam und wurden so zu Lebensrettern. Gebaut und versiebt: Um allen (Straßen-)Bauprojekten im Köllertal gerecht zu werden, bedürfte es noch einiger Rückblick-Seiten. Wo gehobelt wird, fallen jedenfalls bekanntlich Späne, und so fanden der voranschreitende Umbau des Riegelsberger Marktplatzes sowie die umfassenden und langwierigen Straßenarbeiten in den Ortsdurchfahrten von Püttlingen, Köllerbach, Heusweiler und Holz nicht immer nur Freunde. In Riegelsberg gibt es eine Atempause für Eltern der Kinder in der Kita Buchschachen, deren Betrieb doch noch nicht eingestellt wird. Und Anfang Oktober wurde in Riegelsberg das neue Awo-Seniorenheim "Am Stumpen" für 107 Menschen eröffnet - wo einst die St.-Elisabeth-Kirche stand. Ebenfalls in Riegelsberg können sich die Linden-Grundschule und die Da-Vinci-Gemeinschaftsschule freuen: Eine gemeinsame, Häuser-verbindende Erweiterung wurde genehmigt und soll Platzprobleme lösen. Geplatzt ist dagegen - wie im Mai bekannt wurde - das Vorhaben, dem Parkplatzmangel an der Knappschaftsklinik mit einem neuen Parkplatz zu bekämpfen. Die Stadt Püttlingen investierte in umfangreiche Hochwasserschutz-Maßnahmen, und der neue, moderne Busbahnhof in der Stadtmitte wurde am Freitag, 7. August, nach neunmonatiger Bauzeit termingerecht eröffnet. Das Projekt kostete 1,4 Millionen Euro, 400 000 Euro davon kamen aus dem Stadtsäckel. Beschlossen wurden in diesem Jahr zudem der Neubau einer Kita in Köllerbach und die umfassende Sanierung des Barbarahallen-Komplexes samt Kita in Kutzhof. In Hirtel soll ein nagelneues Feuerwehrgerätehaus für die dann zusammengelegten Löschbezirke Heusweiler, Hirtel und Eiweiler entstehen. Die Polizei wird dort dagegen - wie unter anderem von den Heusweiler Ratsfraktionen gewünscht - wohl nicht in einen (bisher nur angedachten) Neubau einziehen. Denn der Umzug der PI Köllertal von Heusweiler ins Püttlinger Rathaus II in Köllerbach ist inoffiziell schon beschlossene Sache. Sehr ungewöhnlich ist es, wenn eine Kommune ein Bauvorhaben eines Nachbarn vor dem Verwaltungsgericht verhindern möchte: Heusweiler geht gerichtlich gegen Quierschied vor, um womöglich doch noch einen Einkaufsmarkt in Göttelborn nahe Heusweiler-Holz - zumindest in der geplanten Größe - zu verhindern. Ob mehr als eine Verzögerung heraus kommt, ist fraglich. Zuvor war Heusweiler bereits im Regionalverbandstag mit den Verhinderungs-Plänen gescheitert. Ein anderes Projekt wird es dagegen mit Sicherheit nicht geben: Im Juli wurde öffentlich bekannt, dass sich der "geheimnisvolle Investor", der auf dem ehemaligen Heusweiler Freibadgelände eine Fitness- und Freizeitanlage errichten wollte, bei anderen Projekten übernommen hatte. Das Verfahren gegen Michael H. wegen des Verdachtes auf Insolvenzverschleppung lief schon ein Jahr, als er 2014 im Gemeinderat seinen einstimmig gebilligten Investitionsplan vorgestellt hatte. Zurück zur Natur: Aber nicht nur übers Bauen, auch über die Natur gab es viel zu berichten. So wurde erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Biberburg im Köllerbach gesichtet, und durch das Engagement vieler Gruppierungen und Einzelpersonen schreitet das Projekt "Naturnahes Köllertal" Schrittchen für Schrittchen voran. Sichtbar ist es besonders durch verschiedene Beweidungsprojekte, die hinzu gekommen sind. So grasen nun im Köllertal nicht mehr nur Wasserbüffel und Konik-Pferde, sondern auch Ungarische Steppenrinder und Schottische Hochlandrinder. Zudem startete in Walpershofen am Dienstag, 6. Oktober, der auch Heusweiler betreffende letzte Bauabschnitt der Köllerbach-Renaturierung. Nicht aufgeben, sondern auf zu neuen Ufern, mag man sich beim Männergesangverein Raue Kehlen Obersalbach gedacht haben: Dem MGV fehlten junge Mitglieder, Auftritte waren nicht mehr möglich. Doch statt die Flinte ins Korn zu werfen, wurde der Gesangsverein - wie wir im September berichteten - zum "Verein für Kultur und Brauchtum in Obersalbach" umfirmiert. Auch der Riegelsberger Ortsteil Walpershofen machte von sich reden: Beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erreichte er auf Regionalverbandsebene Platz Eins. Der zweite Köllertaler Teilnehmer, der Heusweiler Ortsteil Eiweiler, kam hinter Auersmacher auf den dritten Platz. Beim Landeswettbewerb im Oktober gab es für Walpershofen "Silber". "Gedenken" war 2015 ein großes Thema: Im Beisein des Kölner Künstlers und Initiators der europaweiten Aktion, wurden am 20. April an drei Orten in Riegelsberg "Stolpersteine" in Erinnerung an jüdische Familien in der Gemeinde verlegt - Initiator war das Aktionsbündnis "Stolpersteine für Riegelsberg ". Ebenfalls in Riegelsberg plant das "Aktionsbündnis Hindenburgturm" auf dem Friedhof eine Gedenkstätte für gefallene Riegelsberger Soldaten. Kontrovers diskutiert wurde dabei die Namensnennung, da unter den Gefallenen wohl mindestens zwei Mitglieder der Waffen-SS sind. Öl ins Feuer gegossen wurde durch nationalsozialistischen Sprachgebrauch eines Bündnissprechers in einem Radiointerview. Der Riegelsberger Gemeinderat unterstützte das Projekt in seiner Dezember-Sitzung mehrheitlich weiterhin, wenn auch unter etwas geänderten Vorzeichen. Gemeinsam stark: Auch eine in die Zukunft orientierte Idee, über die viele Jahre nur geredet wurde, bekam in diesem Jahr deutlich mehr Gewicht: Die "interkommunale Zusammenarbeit" zwischen Heusweiler, Püttlingen und Riegelsberg mit dem Ziel, die Kassen zu entlasten, ohne dass dem Bürger daraus Nachteile entstehen. Die CDU-Gremien der drei Köllertal-Kommunen waren im Mai mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, mit Hilfe eines Zweckverbandes eine "Verwaltungsgemeinschaft Köllertal" zu schaffen. Im September folgte ein Vorstoß der SPD-Gremien. Und auch die drei Bürgermeister hatten sich, etwa im Juni, gemeinsam für eine engere Zusammenarbeit stark gemacht. Kommendes Jahr wird nun ein externer Experte untersuchen, wo und wie Zusammenarbeit möglich ist.

 Mahnwache wider den Terror am 20. November vor dem Rathaus in Püttlingen mit Flüchtlingen und Bürgern der Stadt. Foto: Jenal

Mahnwache wider den Terror am 20. November vor dem Rathaus in Püttlingen mit Flüchtlingen und Bürgern der Stadt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Ein Thema wird man in diesem Jahr wohl bundesweit in allen Jahresrückblicken finden: Der Zuzug von Flüchtlingen. Und doch gibt es zu diesem Thema etwas aus dem Köllertal zu berichten, das so sicher nicht deutschlandweit zu lesen ist. Dass es nämlich bisher in ,und recht gut funktioniert mit der Unterbringung der Flüchtlinge. - Sicher gibt es auch bei uns Momente und Personen, die problematisch sind, doch unterm Strich läuft es gut. Zu verdanken ist dies einer großen Zahl von Menschen - ehrenamtliche Helfer, Verwaltungsmitarbeiter und Lokalpolitiker -, die mit viel Engagement angetreten sind, den Weg für eine gute Integration zu öffnen.

Katastrophenfrei: Manchmal kann es auch gut sein, wenn es nichts zu berichten gibt: Von großen Katastrophen blieb das Köllertal in den vergangenen zwölf Monaten verschont. - So auch am Morgen des 4. September, einem Freitag, als es im Eiweiler Laminatepark - nachdem 300 Grad heißes Hydrauliköl aus einem undichten Rohr gelaufen war - zu einem Schwelbrand und einem großen Feuerwehraufgebot gekommen war, das Ganze aber einen glimpflichen Ausgang gefunden hatte. Den sicher ungewöhnlichsten Schaden gab es in Köllerbach: Am Sonntag, 25. Oktober, war gegen 13.50 Uhr aus einem denkmalgeschützten, jedoch schon lange leer stehenden Haus in der Bärenbergstraße ein Stück aus der Sandsteinfassade des Obergeschosses herausgebrochen - auch hier wurde niemand verletzt.

Schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt wurde dagegen am Montag, 1. Juli, gegen 16 Uhr ein Arbeiter in der Riegelsberger Jahnstraße: Ein Baugerüst an einem Zweifamilienhaus stürzte in sich zusammen und riss den Mann mit in die Tiefe. Kurios: Zu einem zweiten Unfall kam es, als ein Feuerwehrmann auf dem Weg zum Unfallort mit dem Privatwagen eine rote Ampel überfuhr - er und die Fahrerin eines Citroëns wurden verletzt.

Gangster und Superhunde: Die Polizei war allerdings nicht nur bei Unfällen gefordert, sondern auch wegen Verbrechern, Trunkenbolden und Taugenichtsen. Der "Höhepunkt" war der professionelle Einbruch in den Wasgau-Markt auf der Püttlinger Ritterstraße: In der Nacht auf Montag, 2. November, öffneten die Täter mit schwerem Gerät einen Tresor und einen Bankautomaten, erbeuteten "mehrere 10 000 Euro" und richteten sehr großen Schaden an.

Mit einem rasenden Verkehrs-Rowdy, der in einem roten Audi 80 mit gestohlenem Nummernschild unterwegs war, bekam es die Polizei am Mittwochabend, 18. März, in Riegelsberg zu tun. Der Mann raste mit 120 Sachen durch eine mit Warnbaken gesicherte Baustelle in der Saarbrücker Straße, streifte einen Bagger und rammte vorsätzlich einen Polizeiwagen - Schaden: 12 000 Euro. Der Täter flüchtete zu Fuß, wurde bisher noch nicht ergriffen.

Dagegen klickten die Handschellen bei einem polizeibekannten 18-Jährigen, der sich am Montag, 2. November, eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei durch Kutzhof und Lummerschied geliefert hatte und ein Polizeifahrzeug beschädigte. Er war mit 50 Extasy-Tabletten, gestohlenem Nummernschild und ohne Führerschein unterwegs. Seine letztlich zu Fuß fortgesetzte Flucht endete in einem Stacheldrahtzaun.

Nur drei Tage später gab es für die Polizei eine ganz wunderbare "Amtshilfe": Ein unter Demenz leidender Senior aus Riegelsberg war seit dem Vortag vermisst und wurde von zwei Hunden, beim "Gassi gehen" im Ziegelhütter Wald, abseits des Weges gefunden. Durch ihr Bellen machten Beagle Pluto und Münsterländer-Dame Emmi auf den geschwächten Senior aufmerksam und wurden so zu Lebensrettern.

Gebaut und versiebt: Um allen (Straßen-)Bauprojekten im Köllertal gerecht zu werden, bedürfte es noch einiger Rückblick-Seiten. Wo gehobelt wird, fallen jedenfalls bekanntlich Späne, und so fanden der voranschreitende Umbau des Riegelsberger Marktplatzes sowie die umfassenden und langwierigen Straßenarbeiten in den Ortsdurchfahrten von Püttlingen, Köllerbach, Heusweiler und Holz nicht immer nur Freunde.

In Riegelsberg gibt es eine Atempause für Eltern der Kinder in der Kita Buchschachen, deren Betrieb doch noch nicht eingestellt wird. Und Anfang Oktober wurde in Riegelsberg das neue Awo-Seniorenheim "Am Stumpen" für 107 Menschen eröffnet - wo einst die St.-Elisabeth-Kirche stand. Ebenfalls in Riegelsberg können sich die Linden-Grundschule und die Da-Vinci-Gemeinschaftsschule freuen: Eine gemeinsame, Häuser-verbindende Erweiterung wurde genehmigt und soll Platzprobleme lösen.

Geplatzt ist dagegen - wie im Mai bekannt wurde - das Vorhaben, dem Parkplatzmangel an der Knappschaftsklinik mit einem neuen Parkplatz zu bekämpfen.

Die Stadt Püttlingen investierte in umfangreiche Hochwasserschutz-Maßnahmen, und der neue, moderne Busbahnhof in der Stadtmitte wurde am Freitag, 7. August, nach neunmonatiger Bauzeit termingerecht eröffnet. Das Projekt kostete 1,4 Millionen Euro, 400 000 Euro davon kamen aus dem Stadtsäckel.

Beschlossen wurden in diesem Jahr zudem der Neubau einer Kita in Köllerbach und die umfassende Sanierung des Barbarahallen-Komplexes samt Kita in Kutzhof. In Hirtel soll ein nagelneues Feuerwehrgerätehaus für die dann zusammengelegten Löschbezirke Heusweiler, Hirtel und Eiweiler entstehen. Die Polizei wird dort dagegen - wie unter anderem von den Heusweiler Ratsfraktionen gewünscht - wohl nicht in einen (bisher nur angedachten) Neubau einziehen. Denn der Umzug der PI Köllertal von Heusweiler ins Püttlinger Rathaus II in Köllerbach ist inoffiziell schon beschlossene Sache.

Sehr ungewöhnlich ist es, wenn eine Kommune ein Bauvorhaben eines Nachbarn vor dem Verwaltungsgericht verhindern möchte: Heusweiler geht gerichtlich gegen Quierschied vor, um womöglich doch noch einen Einkaufsmarkt in Göttelborn nahe Heusweiler-Holz - zumindest in der geplanten Größe - zu verhindern. Ob mehr als eine Verzögerung heraus kommt, ist fraglich. Zuvor war Heusweiler bereits im Regionalverbandstag mit den Verhinderungs-Plänen gescheitert.

Ein anderes Projekt wird es dagegen mit Sicherheit nicht geben: Im Juli wurde öffentlich bekannt, dass sich der "geheimnisvolle Investor", der auf dem ehemaligen Heusweiler Freibadgelände eine Fitness- und Freizeitanlage errichten wollte, bei anderen Projekten übernommen hatte. Das Verfahren gegen Michael H. wegen des Verdachtes auf Insolvenzverschleppung lief schon ein Jahr, als er 2014 im Gemeinderat seinen einstimmig gebilligten Investitionsplan vorgestellt hatte.

Zurück zur Natur: Aber nicht nur übers Bauen, auch über die Natur gab es viel zu berichten. So wurde erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Biberburg im Köllerbach gesichtet, und durch das Engagement vieler Gruppierungen und Einzelpersonen schreitet das Projekt "Naturnahes Köllertal" Schrittchen für Schrittchen voran. Sichtbar ist es besonders durch verschiedene Beweidungsprojekte, die hinzu gekommen sind. So grasen nun im Köllertal nicht mehr nur Wasserbüffel und Konik-Pferde, sondern auch Ungarische Steppenrinder und Schottische Hochlandrinder. Zudem startete in Walpershofen am Dienstag, 6. Oktober, der auch Heusweiler betreffende letzte Bauabschnitt der Köllerbach-Renaturierung.

Nicht aufgeben, sondern auf zu neuen Ufern, mag man sich beim Männergesangverein Raue Kehlen Obersalbach gedacht haben: Dem MGV fehlten junge Mitglieder, Auftritte waren nicht mehr möglich. Doch statt die Flinte ins Korn zu werfen, wurde der Gesangsverein - wie wir im September berichteten - zum "Verein für Kultur und Brauchtum in Obersalbach" umfirmiert.

Auch der Riegelsberger Ortsteil Walpershofen machte von sich reden: Beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erreichte er auf Regionalverbandsebene Platz Eins. Der zweite Köllertaler Teilnehmer, der Heusweiler Ortsteil Eiweiler, kam hinter Auersmacher auf den dritten Platz. Beim Landeswettbewerb im Oktober gab es für Walpershofen "Silber".

"Gedenken" war 2015 ein großes Thema: Im Beisein des Kölner Künstlers und Initiators der europaweiten Aktion, wurden am 20. April an drei Orten in Riegelsberg "Stolpersteine" in Erinnerung an jüdische Familien in der Gemeinde verlegt - Initiator war das Aktionsbündnis "Stolpersteine für Riegelsberg ".

Ebenfalls in Riegelsberg plant das "Aktionsbündnis Hindenburgturm" auf dem Friedhof eine Gedenkstätte für gefallene Riegelsberger Soldaten. Kontrovers diskutiert wurde dabei die Namensnennung, da unter den Gefallenen wohl mindestens zwei Mitglieder der Waffen-SS sind. Öl ins Feuer gegossen wurde durch nationalsozialistischen Sprachgebrauch eines Bündnissprechers in einem Radiointerview. Der Riegelsberger Gemeinderat unterstützte das Projekt in seiner Dezember-Sitzung mehrheitlich weiterhin, wenn auch unter etwas geänderten Vorzeichen.

Gemeinsam stark: Auch eine in die Zukunft orientierte Idee, über die viele Jahre nur geredet wurde, bekam in diesem Jahr deutlich mehr Gewicht: Die "interkommunale Zusammenarbeit" zwischen Heusweiler, Püttlingen und Riegelsberg mit dem Ziel, die Kassen zu entlasten, ohne dass dem Bürger daraus Nachteile entstehen. Die CDU-Gremien der drei Köllertal-Kommunen waren im Mai mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit getreten, mit Hilfe eines Zweckverbandes eine "Verwaltungsgemeinschaft Köllertal" zu schaffen. Im September folgte ein Vorstoß der SPD-Gremien. Und auch die drei Bürgermeister hatten sich, etwa im Juni, gemeinsam für eine engere Zusammenarbeit stark gemacht. Kommendes Jahr wird nun ein externer Experte untersuchen, wo und wie Zusammenarbeit möglich ist.

 Der Beagle Pluto (links) und die Münsterländerin Emmi haben am Donnerstag, 5. November, im Ziegelhütter Wald in Riegelsberg einen an Demenz erkrankten Senior gefunden und gerettet, der schon einen Tag vermisst worden war. Foto: Becker & Bredel

Der Beagle Pluto (links) und die Münsterländerin Emmi haben am Donnerstag, 5. November, im Ziegelhütter Wald in Riegelsberg einen an Demenz erkrankten Senior gefunden und gerettet, der schon einen Tag vermisst worden war. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel
 Schwer verletzt wurde am 1. Juli ein Arbeiter, als ein Baugerüst in der Riegelsberger Jahnstraße einstürzte. Das neu aufgebaute Gerüst war noch nicht an der Wand verankert gewesen. Zudem gab es einen Unfall eines Wehrmannes auf dem Weg zum Einsatz. Foto: Feuerwehr Riegelsberg

Schwer verletzt wurde am 1. Juli ein Arbeiter, als ein Baugerüst in der Riegelsberger Jahnstraße einstürzte. Das neu aufgebaute Gerüst war noch nicht an der Wand verankert gewesen. Zudem gab es einen Unfall eines Wehrmannes auf dem Weg zum Einsatz. Foto: Feuerwehr Riegelsberg

Foto: Feuerwehr Riegelsberg
 Das um 1900 gebaute Haus in der Bärenbergstraße – von der Hausnummer her gehört es zur Hauptstraße, ist aber von dieser etwas zurückversetzt – beherbergte einst eine Schneiderei. Am 25. Oktober stürzte ein Stück aus der Fassade auf die Straße. Foto: mr

Das um 1900 gebaute Haus in der Bärenbergstraße – von der Hausnummer her gehört es zur Hauptstraße, ist aber von dieser etwas zurückversetzt – beherbergte einst eine Schneiderei. Am 25. Oktober stürzte ein Stück aus der Fassade auf die Straße. Foto: mr

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