„Diät ja, aber keine Mangelernährung“

Riegelsberg · Einerseits gelte das Diktat knapper Kassen, und man sei auch sparsam, aber andererseits spare man den Ort nicht kaputt, so Bürgermeister Klaus Häusle beim Neujahrsempfang der Gemeinde. Auch der neue Markt – mit Kritik an der Bauzeit – und wenig sensibler Umgang mit dem Thema Terror kamen zur Sprache.

 Volles Haus am Sonntag beim Neujahrsempfang der Gemeinde Riegelsberg. Für die Musik sorgte das Blasorchester Riegelsberg.

Volles Haus am Sonntag beim Neujahrsempfang der Gemeinde Riegelsberg. Für die Musik sorgte das Blasorchester Riegelsberg.

Eine viel beachtete und viel gelobte Rede hielt der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) am Sonntagnachmittag beim Neujahrsempfang der Gemeinde in der Riegelsberghalle. Mehrfach wurde Häusle vom spontanen Applaus der rund 280 Gäste unterbrochen.

Natürlich blickte Häusle auf den Terroranschlag in Berlin zurück und fand dabei kritische Worte für das Handeln der Berufspolitiker: "Leider haben einige Politiker, statt der Opfer zu gedenken, ihre politischen Scharmützel ausgetragen. Einfach mal 24 Stunden mit den Angehörigen trauern, nachdenken und die Klappe halten, wäre besser gewesen, als am offenen Sarg der Opfer Stimmung zu machen." Ebenso gab es Beifall, als Häusle die Arbeit der Polizei - auch in der Kölner Silvesternacht - lobte oder als er sagte: "Nicht der Islam ist unser Feind, sondern die Islamisten und Salafisten."

Kommunalpolitisch blickte Klaus Häusle auf die Neugestaltung des Marktplatzes zurück. Er nannte den Platz "gelungen", er zeige jetzt ein neues, frisches Gesicht, es sei ersichtlich, dass sich die Investitionen gelohnt hätten. Doch er gestand dabei auch ein, dass die Bauzeit zu lange gewesen war und die Gewerbetreibenden darunter gelitten hätten.

Jetzt werde der Stadtbalkon gebaut. Sobald das Wetter es zulasse, gehe es los. "Mit dem neuen Platz", so Häusle, "ist ein Mehrwert für Riegelsberg entstanden. Die Qualität und Attraktivität unserer Ortsmitte und damit des gesamten Ortes ist gestiegen."

Investition in Schulen

Das Jahr 2016 habe auch in Riegelsberg unter dem Diktat der knappen Finanzen gestanden. "Da wir aber seit Jahren jeden Groschen dreimal umdrehen, sind wir weiterhin in der Lage, in unsere Infrastruktur zu investieren. Denn da ist es so, wie mit den Vorsätzen vieler im neuen Jahr: Eine gesunde Diät ja, aber keine Mangelernährung. Eine Mangelernährung ist nicht gesund, nicht für uns und nicht für Riegelsberg ", betonte der Bürgermeister. Deshalb werde man in diesem Jahr zum Beispiel in den Schulen energetische Modernisierungsmaßnahmen in die Wege leiten und die pädagogische Ausstattung der Grundschulen mit Smart-Boards verbessern.

Mit dem geplanten Erweiterungsbau zwischen der Lindenschule und der Leonardo-da-Vinci-Schule werde der Schulstandort erheblich aufgewertet, im Freibad werde das Kinderbecken erneuert und in Walpershofen der Festplatz weiter ausgestattet. Häusle lobte nicht nur die Riegelsberger Infrastruktur, sondern vor allem die Menschen, "die sich für andere, die so genannte Allgemeinheit, einsetzen. Sei es auf karitativem, kulturellem, sportlichem oder sonstigem Gebiet." Ihr Wirken trage entscheidend zur Lebensqualität von Riegelsberg bei. "Diese Menschen verdienen unsere Anerkennung. Wir zollen den in Riegelsberg tätigen, herausragenden, ehrenamtlich engagierten Personen die ihnen gebührende Anerkennung, indem wir sie beim Neujahrsempfang ehren", sagte der Bürgermeister.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Blasorchester Riegelsberg unter der Leitung von Barbara Rosner. Außerdem unterhielt der Illusionist Kalibo mit seinen Zauberkunststücken.

 Bürgermeister Klaus Häusle wandte sich bei seiner Rede während des Neujahrsempfangs Ereignissen im Bund, vor allem aber auch in Riegelsberg zu. Fotos: Andreas Schlichter

Bürgermeister Klaus Häusle wandte sich bei seiner Rede während des Neujahrsempfangs Ereignissen im Bund, vor allem aber auch in Riegelsberg zu. Fotos: Andreas Schlichter

Im Rahmen des Riegelsberger Neujahrsempfangs wurden auch Riegelsberger Bürger für ihr soziales und bürgerliches Engagement geehrt; die Geehrten sind: Margot Wendel, Karin Löw, Marina Ziegler, Anita Schmitt (alle Awo-Seniorentreff), Birgit Huonker , Jutta Christmann (beide Flüchtlingshilfe-Netzwerk), Werner Barkey, Jakob Lang (beide Kneippverein Riegelsberg ), Horst Weishaar, Günter Kreutzberger, Albert Reinert (alle Kleintierzuchtverein Walpershofen), Manfred Probst, Horst Schorr (beide Obst- und Gartenbauverein Riegelsberg-Buchschachen), Lieselotte Georg, Gertrud Günther, Karin Born, Monika Porten, Inge Kreutzberger, Ulrike Jakobsmeier, Maria Reinert, Gabriele Bonner (alle Kontaktgruppe Sonnenschein), Helmuth Lange, Karlheinz Rau, Irmgard Klein, Hermann Detzler (alle Jahrbuch Walpershofen), Fritz Locker, Günther Gotieu (beide Karnevalsverein Riegelsberg ), Horst Hemmer, Werner Schäfer (beide Blasorchester Riegelsberg ), Alfons Junk, Gabi Steimer, Siegrid Schampel (alle TV Hilschbach), Dieter Krämer, Jürgen Theobald, Theo Pelzer (alle 1. FC Riegelsberg ), Gerhardt Quandt (Chorgemeinschaft Riegelsberg ), Käthe Leist, Helga Schommer (beide Rentnerverein Riegelsberg ), Norbert Schenk, Uwe Scherer (beide SV Walpershofen), Alfons Follmann, Renate Zimmer (beide KV 03 Riegelsberg ), Barbara Alt und Jürgen Alt (beide Schachverein Riegelsberg ).

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