Yeti, MäcWambe und Leckereien aus Syrien

Quierschied · Fröhlich und gesellig ging es am vorigen Samstag rund ums Quierschieder Rathaus zu. Auch in diesem Jahr zog es wieder Hunderte Besucher in die Ortsmitte, um den Weihnachtsmarkt in all seiner Pracht zu genießen.

 Der Markt fand in der Ortsmitte statt. Foto: Peter Saar

Der Markt fand in der Ortsmitte statt. Foto: Peter Saar

Foto: Peter Saar

Auf dem Weihnachtsmarkt traf man sich zum netten Plausch bei Glühwein, dort verspeiste man gemütlich den MäcWambe. Die Kneippianer boten selbst gestrickte Mützen an, das DRK lockte mit Feuerzangenbowle.

Die Mitglieder des Mandolinen- und Gitarrenvereins brachten derweil "Yeti" unters Volk. Bei der Leckerei handelt es sich um Amaretto mit heißem Apfelsaft und einer Prise Zimt, wie der stellvertretende Vorsitzende Detlef Fecht erklärte. Wohnhaft ist er in Berlin, doch zum Weihnachtsmarkt - und natürlich weiteren Gelegenheiten - zieht es ihn immer wieder in seine Heimatgemeinde. "Mir gefällt die familiäre Atmosphäre", erzählte er. Seit den Anfängen des Marktes 1979 ist der Verein schon am Start. Neben Yeti gab es am Stand auch selbst gefertigte Socken. Dabei wird schon früh im Voraus mit dem Produzieren für den Weihnachtsmarkt angefangen. "Wir stricken jetzt schon fürs nächste Jahr", so Fecht mit einem Augenzwinkern.

Wer sich von dem bunten Treiben an den Ständen eine kurze Pause gönnen wollte, konnte für eine ruhige Einkehr die katholische Kirche aufsuchen. Diese erstrahlte wieder im Kerzenschein, während einige besinnliche Programmpunkte dargeboten wurden. Essen und Getränke gab es im Pfarrheim, "in der Kirche wollten wir etwas Meditatives veranstalten", erklärte Jean Trenz von der Kirchengemeinde. Dies solle als Pendant zum weltlichen Geschehen außerhalb dienen. Neben einer überlebensgroßen Engelsfigur, die von einer Kommunionsfeier übrig war, schmückte auch rotes Licht den Altarraum. Schüler der ERS sangen vorweihnachtliche Lieder, Lothar Drechsler intonierte Songs auf seiner Mundharmonika.

Eine "Orgel- und Bildmeditation" führten der Fotograf Josef Scherer und der Musiker Martin Recktenwald auf. Letzterer ist Organist und Chorleiter im Quierschieder Gotteshaus und in St. Josef Göttelborn. Während Fotografien von Scherer per Beamer projiziert wurden, spielte Recktenwald eigens dafür komponierte Stücke, die von den Bildern und deren Thematik inspiriert waren. "Es geht um Flüchtlinge, Toleranz und Barmherzigkeit", erläuterte Recktenwald. Die Projektion wird am 2. April um 17 Uhr dort nochmalig aufgeführt.

"Bürger helfen Bürgern"

Etwas Besonderes hatten sich die syrischen Mitbürger einfallen lassen. Unter Federführung von Integrationshelfer Mwoloud Daoud hatten vier syrische und drei Frauen aus Quierschied Leckereien, wie die gefüllten Reisknödel Kubba oder die süßen Kringel Mschabak gefertigt. Das kam sehr gut an, wie Daoud berichtet: "Die Leute essen hier und nehmen sich zusätzlich noch etwas mit nach Hause". Der Erlös des Verkaufs gehe an den Hilfsfonds "Bürger helfen Bürgern". Damit wolle man etwas von der großen Unterstützung, die die Quierschieder den Flüchtlingen haben zukommen lassen, zurückgeben. Als Zeichen des gegenseitigen Respektes und für ein friedvolles Miteinander sangen 14 syrische Mädchen zwischen vier und zwölf Jahren deutsche Weihnachtslieder in der Kirche.

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