Streit um einen vierbeinigen Gast im Tierheim

Quierschied/Saarbrücken · Über ein Erlebnis berichtet Roswitha Schmidt aus Quierschied: An einem Sonntag im Februar führte sie ihren Hund auf einer Straße aus, die Fischbach mit Holz verbindet. Als sie nach dem Spaziergang ihren Vierbeiner im Auto unterbrachte, sei ihr ein Hund ohne Begleitung entgegen gekommen. Das Fell sei ,,völlig verklebt und pappig" gewesen. Ohne Mühe habe sie das Tier anleinen können. Ins Auto sei der Hund nicht gestiegen, Fotos jedoch habe sie von ihm machen können. Schmidt zog die Polizei hinzu, und diese wiederum habe den Weitertransport ins Bertha Bruch-Tierheim nach Saarbrücken veranlasst.

Das weitere Schicksal des fremden Hundes habe sie nun beschäftigt. Und so sei sie zwei Tage später in die Landeshauptstadt gefahren, um Näheres zu erfahren: ,,Leider war die Mitarbeiterin sehr unfreundlich und versuchte mich abzuwimmeln. Ferner meinte sie, der Hund sei wohl nicht lange unterwegs gewesen, da es ja kein Straßenhund sei oder einer aus dem Ausland." Roswitha Schmidt berichtet des Weiteren, sie habe ihre Handynummer im Heim hinterlassen wollen, damit man diese dem Besitzer des Tieres übermittele. Die Frau im Tierheim jedoch habe sie nur ,,abwimmeln" wollen. Man habe kein Verständnis dafür gehabt, dass sie sich als Finderin um das Wohl des Hundes sorge. Kein Wort des Dankes habe es gegeben, sie sei bloß vertröstet worden, später nochmal anzurufen, ,,aber nur auf mein Drängen hin." Schmidt sagt, sie selbst habe schon zwei Hunde aus dem Saarbrücker Tierheim geholt, damals aber habe man es noch mit freundlichen Leuten zu tun gehabt. Einige ihr bekannte Menschen im Saarland hätten die gleiche Meinung wie sie, dass nämlich ,,an der Freundlichkeit noch viel Optimierungsbedarf besteht. Ich werde meine Hunde lieber aus dem Ausland holen - schade für die Insassen."

Bei einem späteren Telefonat habe sie im Übrigen nur erfahren, dass der Hund und seine Besitzer bekannt seien und es bei diesen an der Tierhaltung nichts zu beanstanden gäbe. Die Beschwerdeführerin aus Quierschied bezeichnet das als ,,Augenwischerei". Sie könne schon beurteilen, ob ein Hund gepflegt sei oder nicht. Enttäuschend sei auch, dass man sich für ihren Einsatz nicht bedankt habe.

Markus Dick, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins Saarbrücken, Träger des Bertha Bruch-Tierheims, erklärt auf SZ-Anfrage, dass an der Haltung besagten Hundes überhaupt nichts auszusetzen sei. Er sei noch am selben Tag abgeholt worden und im Tierheim auch bekannt.

Das telefonische Gespräch zwischen der Quierschiederin und der Tierheim-Mitarbeiterin sei wohl ,,eskaliert", er selbst sei aber nicht zugegen gewesen. Der Dialog sei an irgend einem Punkt ,,nicht mehr zu retten" gewesen. ,,Wir sind auch keine Übermenschen", fügt Markus Dick noch hinzu. Wie auch immer der Konflikt verlaufen sei: Er als 1. Vorsitzender versuche gerne zu vermitteln, wenn mal etwas schieflaufen sollte: ,,Es liegt in unserem Interesse, dass wir unseren guten Ruf wahren."

Kontakt per E-Mail: BerthaBruchTierheim@googlemail.com

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