Eine verdiente Niederlage

Püttlingen · Sie wollten im Spiel gegen den Tabellenvierten Mainz endlich mal wieder glänzen und in der Handball-Oberliga den dritten Tabellenplatz sichern. Doch daraus wurde nichts. Am Ende gewann Mainz verdient.

 Camille Frasca (rechts) steigt zum Sprungwurf hoch – doch gegen die Abwehr der Mainzerinnen war am Samstag kaum ein Durchkommen für die Spielerinnen des HSV Püttlingen. Foto: Horst Klos

Camille Frasca (rechts) steigt zum Sprungwurf hoch – doch gegen die Abwehr der Mainzerinnen war am Samstag kaum ein Durchkommen für die Spielerinnen des HSV Püttlingen. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Eine Schippe drauflegen - das hatte Karoline Bittern von Handball-Oberligist HSV Püttlingen von ihrer Mannschaft für das Heimspiel gegen die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim II gefordert. Und genau das ist ihrer Mannschaft nicht gelungen. Nach dem 22:22 im Hinspiel gab es am Sonntag nach enttäuschender Leistung eine 17:21-Niederlage des Tabellen-Dritten gegen den auf Platz vier lauernden Konkurrenten aus Mainz. "Im Angriff ist bei uns gar nichts gelaufen", sagte Bittern nach der Niederlage: "Wir haben uns das Leben heute selbst schwer gemacht. Bei den leichtesten Spielzügen haben wir einfach Aussetzer, wir treffen das freie Tor nicht - die Chancenverwertung war heute wirklich nichts."

Nicht ins Spiel gefunden

Von Minute eins an tat sich der HSV ungewohnt schwer, die Gastgeber kamen überhaupt nicht ins Spiel. Die Spielstände blieben zwar konstant eng - erst stand es 5:5, später 8:8 - Püttlingen hätte aber schon früh haushoch führen müssen. Vor dem gegnerischen Tor waren die HSV-Spielerinnen zu schüchtern und inkonsequent, dazu kam die starke Gäste-Torfrau Nathalie Schlesinger, die kaum zu überwinden war. "Wir waren einfach nicht in der Lage, unsere Chancen zu nutzen", sagte Trainer Hans-Werner Müller: "Meine Spielerinnen müssen sich alle mal an den Kopf fassen und sich fragen, warum sie allein vorm Tor den Ball nicht reinbekommen." Einzig Torhüterin Conny Holz wuchs wieder einmal über sich hinaus und bewahrte ihren HSV Püttlingen vor Schlimmerem. So stand zur Pause ein für den HSV schmeichelhaftes 8:10 auf der Anzeigetafel im Trimm-Treff.

Nach dem Seitenwechsel ging es dann wie gehabt weiter: Püttlingen traf das Tor nicht und scheiterte sogar zweimal vom Sieben-Meter-Punkt, während Mainz seine Chance witterte und die Konsequenz an den Tag legte, die die Püttlingerinnen vermissen ließen. Bis zum 14:14 war die Partie noch ausgeglichen - danach legten die Gäste einen Zahn zu und erhöhten auf 15:19. "Mit der Zeit ist die Unsicherheit immer größer geworden, keiner wollte mehr Verantwortung übernehmen", sagte Karoline Bittern: "Und wenn man in einem Spiel nur 17 Tore wirft, kann man in dieser Liga auch gegen niemanden gewinnen."

Das Spiel war also gelaufen - Püttlingen gelangen nur noch zwei Treffer, während die Gäste den Sack zumachten. "Mainz hat hochverdient gewonnen. Das ist aber auch kein Beinbruch für uns, damit können wir sehr gut leben", sagte Trainer Müller: "Die Mannschaft war da und hat aggressiv gespielt - mit 21 Gegentreffern gewinnen wir normalerweise auch. So etwas passiert."

Die Chance auf Wiedergutmachung hat der HSV bereits an diesem Freitag um 19.45 Uhr im Saarlandpokal-Achtelfinale gegen die HSG Überherrn-Fraulautern, ehe am Sonntag mit Aufsteiger TG Osthofen eine vermeintlich leichte Aufgabe in der Oberliga wartet.

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