Vandalismus-Schaden behoben

Püttlingen · Das Wegekreuz am Köllerpädschen, dessen Jesusfigur vor Jahren von unbekannten Taugenichtsen der Kopf abgeschlagen worden war, ist wieder ganz – dank eines unbekannten Spenders und der Handwerkskunst der Steinmetzwerkstatt von Armin Müller.

 Die Christusfigur des Wegekreuzes am Köllerpädschen zwischen Köllerbach und Püttlingen hat wieder einen Kopf. Noch ist dies auch an der unterschiedlichen Tönung des Sandsteins zu erkennen. Der neue Kopf wurde in der Steinmetz-Werkstatt von Armin Müller (links) gefertigt, rechts Bürgermeister Martin Speicher. Foto: Jenal

Die Christusfigur des Wegekreuzes am Köllerpädschen zwischen Köllerbach und Püttlingen hat wieder einen Kopf. Noch ist dies auch an der unterschiedlichen Tönung des Sandsteins zu erkennen. Der neue Kopf wurde in der Steinmetz-Werkstatt von Armin Müller (links) gefertigt, rechts Bürgermeister Martin Speicher. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Der Herrgott am Rande des Weges hat einen neuen Kopf. Folgt man den Ausführungen des Historikers Franz Reimringer, wurde das Püttlinger Taufkreuz im Köllerpädschen bereits 1575 am Rande des Wiesenpfades von Kölln nach Püttlingen aufgestellt. "28 Fuß vom Bannstein entfernt, auf dem Boden der Gemarkung Püttlingen " schreibt Reimringer in seiner Dokumentation über Wegekreuze in Püttlingen und Köllerbach.

Ein Streit der Konfessionen?

Das Internet unter der Anschrift "www.hinterwaldwelt.blogspot.de“ bezieht sich in seinen "Geschichten aus dem Köllertal" auf den Volksmund. Hier heißt es: "Zur Zeit der Reformation, als man sich über die Abhaltung des Gottesdienstes zwischen Katholiken und Protestanten nicht mehr einigen konnte, wurde die Kirche St. Martin in Kölln für die Katholiken auf hundert Jahre verschlossen. Den Köllerbacher Katholiken blieb nichts anderes übrig, als in Püttlingen die Messe zu besuchen, da es keinem Geistlichen mehr erlaubt war, in Kölln zu zelebrieren. Die Kranken wurden ans Kreuz im Wiesenpfad gebracht. Dort wurden auch die Kinder getauft, weil dieses Kreuz zum Püttlinger Bann gehörte." Jedoch: "Belegt ist wenig, aber es ist eine schöne Geschichte", weiß Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher .

Mit dem Bürgermeister und mit Armin Müller , Inhaber und Geschäftsführer des Köllerbacher Unternehmens "Grabmale Müller" trafen wir uns am Taufkreuz. Denn in Müllers Steinmetzwerkstatt war in Handarbeit der neue Kopf für den Herrgott im Wiesenpfad gefertigt worden. Ein Köllerbacher Bürger, der anonym bleiben will, habe die Steinmetzarbeit beauftragt und finanziert.

Nötig geworden war die Ausbesserung, weil das Wegekreuz am Köllerpädschen - nicht zum ersten Mal in seiner Geschichte - schon vor Jahren von unbekannten Tätern geschändet worden war, indem irgendein Taugenichts der Christusfigur den Kopf abgeschlagen hatte.

Bürgermeister Speicher freute sich über das Engagement des ungenannten Bürgers und über die Steinmetzarbeit: "Im Namen der Stadt bin ich sehr froh, dass dieses schöne Kreuz wieder hergestellt wurde. Es ist unverständlich, dass immer wieder Zeugnisse unserer Vergangenheit auf diese Art und Weise zerstört und geschändet werden."

Farbe gleicht sich an

Noch harmoniert der rote Main-Sandsteines des neuen Kopfes nicht ganz mit dem Vogesen-Gelb des Korpus, "die beiden Farben werden sich aber im Lauf der Zeit angleichen", versichert Steinmetzmeister Müller.

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