Feuer am Hexenturm: Feuerwehr musste brennende Bauplane löschen

Püttlingen · Eine fahrlässige oder absichtliche Brandstiftung ist nicht bewiesen, doch eine Selbstentzündung ist eher unwahrscheinlich: In der Nacht zum Samstag brannte die große Bauplane, die derzeit den Püttlinger Hexenturm einhüllt.

 Feuer gegen 21.30 Uhr am Freitagabend im Püttlinger Stadtpark: Die große Bauplane brennt, die das wegen Sanierungsarbeiten um den Hexenturm aufgebaute Gerüst verdeckt. Das historische Gebäude blieb unbeschädigt. Foto: Becker&Bredel

Feuer gegen 21.30 Uhr am Freitagabend im Püttlinger Stadtpark: Die große Bauplane brennt, die das wegen Sanierungsarbeiten um den Hexenturm aufgebaute Gerüst verdeckt. Das historische Gebäude blieb unbeschädigt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Das Bild dazu ist spektakulär, passiert ist glücklicherweise nicht viel: Ein Feuer tauchte den Püttlinger Hexenturm gegen 21.30 Uhr in der Nacht zum Samstag in ein flackerndes Licht. Das historische Bauwerk selbst brannte jedoch nicht, sondern die Bauplane vor dem Turm: Weil der Turm derzeit saniert wird (wir berichteten), ist rundherum ein Bauzaun, dahinter ebenfalls um den kompletten Turm ein Baugerüst errichtet. An dem Gerüst wiederum sind große Bauplanen befestigt. Auf einer Seite ist der Planen-Kunststoff nun auf einer Fläche von etwa zehn bis 15 Quadratmeter abgebrannt.

"Die Plane stand dabei auch nicht in vollen Flamen", schilderte gestern der Püttlinger Wehrführer Thomas Prinz. Das Feuer fraß sich gewissermaßen glimmend und an den Rändern brennend durch die Plane, wobei dann der Kunststoff brennend herunter tropfte.

Es waren etwa 15 Feuerwehrleute im Einsatz, die den Brand schnell gelöscht hatten. Das historische Gebäude selbst wurde dem Augenschein nach nicht beschädigt. Ob es möglicherweise fahrlässige oder absichtliche Brandstiftung war, vielleicht jemand etwas Brennendes über den Bauzaun geworfen hat, lasse sich im Nachhinein nur schwer feststellen. Eine Selbstentzündung ist aber wohl eher nicht wahrscheinlich.

Ein makabrer Nebenaspekt besteht darin, dass das Feuer am Hexenturm auch an die Zeit der Hexenverbrennungen erinnert: 14 Frauen aus Püttlingen und Obersalbach, die im Laufe der Jahre zwischen 1580 und 1600 im Turm eingekerkert waren, wurden nach Hexenprozessen auf dem Scheiterhaufen ermordet. - Die Prozesse durch den Amtmann Thomas Königsdorfer waren sogar aus Sicht seiner eigenen Zeit unrechtmäßig gewesen.

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