Das Thema Armut stand im Mittelpunkt

Püttlingen · Der Frauentag in der Püttlinger Stadthalle wartete mit 13 Ausstellern und sieben Vorträgen auf.

Die 14 Jahre alte Cheyenne und die ein Jahr jüngere Kristina aus Püttlingen waren am Mittwochnachmittag wohl mit die jüngsten Besucherinnen beim Frauentag in der Stadthalle. Der wurde wieder von der kommunalen Frauenbeauftragten organisiert. 13 Aussteller, dazu sieben Vorträge sorgten für eine umfassende Information der Besucherinnen. Die kamen allerdings in diesem Jahr, vielleicht auch aufgrund des Dauerregens, doch etwas spärlicher als erwartet.

Da die Stelle der Frauenbeauftragten Ende vergangenen Jahres neu vergeben wurde, war die Veranstaltung am Internationalen Weltfrauentag zugleich Premiere für die Neue im Amt: Margret Schmidt. Nicht zuletzt ihr hatten es die zwei Mädchen, die von den Lehrern der Peter-Wust-Schule auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht worden waren, zu verdanken, dass sich das Angebot an Vorträgen und Informationsständen erstmals auch an weibliche Jugendliche richtete. "Es war mir ganz wichtig, in diesem Jahr auch die jungen Frauen und Mädchen mit ins Boot zu nehmen. Bereits in jungen Jahren sind auch sie von dem Thema Frauenarmut betroffen", erklärte Schmidt. In diesem Jahr hatte sich der Püttlinger Frauentag dem Thema "Frauenarmut" gestellt. "Wir wollen auf das Thema aufmerksam machen, denn Frauenarmut bedeutet nicht zuletzt auch Altersarmut", sagte sie.

Eine große rote Ampel auf der Bühne gab das Signal, dass es so nicht weitergehen kann. Wobei, auch das verschwieg Schmidt nicht, seit dem Jahr 1911, als der Frauentag zum ersten Mal begangen wurde, habe sich schon sehr viel getan. "Aber eben nicht genug", betonte sie. Dem konnte sich auch Annegret Kramp-Karrenbauer, Saarlands Ministerpräsidentin und Schirmherrin der Veranstaltung in ihrer Heimatstadt, nur anschließen. "Es ist vieles besser geworden, aber noch längst nicht alles gut", erklärte sie. Einen großen Appell schickte sie an die jungen Menschen. "Der Beruf und der Verdienst sind entscheidend für die eventuelle Gefahr, später von Armut betroffen zu sein. Also lernt einen ordentlichen Beruf", lautete ihr Appell.

Ein Schulabschluss und danach eine gute Ausbildung, da waren sich übrigens Cheyenne und Katharina einig, stehen bei beiden ganz oben auf der Liste. Beim Mädchenparcours, der vom paritätischen Wohlfahrtsverband ausgeliehen war, konnten sie sich an den Rollenbildern von Mann und Frau probieren. "Auch bei mir zu Hause ist die Verteilung noch ganz klassisch, meine Mama ist zu Hause, der Papa geht arbeiten", erzählte Hanna Winzek vom Juz Püttlingen. Im Rahmen des FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) arbeitet sie im Juz-Team und kam am Mittwoch mit den jungen Besuchern ins Gespräch. Übrigens waren unter den Besuchern auch zahlreiche Männer, allen voran Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher. "Wir sind stolz, im Regionalverband die einzige Kommune mit dem Gütesiegel ‚Familienfreundliche Kommune' zu sein", sagte der CDU-Mann.

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