Auch für Schwalben gab's eine Lösung

Püttlingen · Erst Anfang Mai eröffnet, hat die Wildvogelauffangstation (WiVo) für das Saarland in Püttlingen schon fast 1000 Vögel wieder aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen. Sorgen machten zuletzt nur vier Schwalben, die noch zu schwach für den Flug nach Süden waren, doch auch für sie fand man eine Lösung.

Alle Vögel sind jetzt weg . . . fast alle jedenfalls, denn in der Püttlinger Wildvogelauffangstation im Haus Waldkauz werden zur Zeit noch etwa zehn Tauben, eine Krähe und eine Elster betreut. "Bei den Tauben handelt es sich noch um Jungvögel, denn Stadttauben brüten das ganze Jahr hindurch", klärt Christoph Scherer auf. Andere Vögel, die in dieser Jahreszeit nur noch selten gebracht werden, sind verletzte Altvögel .

Die Bilanz: Fast 1000 Vögel, die seit ihrer Eröffnung Anfang Mai in der WiVo aufgepäppelt wurden, konnten inzwischen wieder in die Freiheit entlassen werden. Viele von ihnen dürften inzwischen schon zum Überwintern in Afrika gelandet sein.

Problematisch wurde es allerdings bei den letzten drei Mehlschwalben und einer Rauchschwalbe, die sich noch in "Püttlinger Gewahrsam" befunden hatten, denn diese Vier waren beim Abflug ihrer Artgenossen noch zu schwach gewesen, um sich auf den Weg nach Afrika zu machen. Doch das Problem konnte in Zusammenarbeit mit der rheinlandpfälzischen Wildvogelpflegestation Kirchwald - der Ort liegt nahe Mayen in der Eifel - gelöst werden: Auch dort waren einige Schwalben zurückgeblieben, und spontan war das Team um die tiermedizinische Leitung von Anja Baronetzky-Mercier bereit, die "saarländischen Schwalben" aufzunehmen und bis ins kommende Frühjahr zu füttern und zu betreuen. Doris Diehl-Strempel vom NABU Riegelsberg übernahm den Transport der "Saar-Schwalben" nach Kirchwald, dort sollen die Vögel dann kommenden April in die Freiheit entlassen werden.

In der Püttlinger WiVo freut man sich über die gute Zusammenarbeit: "Die seit 1984 bestehende WiVo in Kirchwald hat einen großen Erfahrungsschatz und hat uns von Anfang an gut beraten", so Anke Scherer. Schon im August hatte das saarländische WiVo-Kernteam mit Anke und Christoph Scherer, Silvia Vollrath und Ralf Bamberger die Gelegenheit gehabt, einen Tag in Kirchwald zu hospitieren und dort den Expertinnen unter der Stationsleitung von Andrea Friebe über die Schulter zu schauen. Seither gibt es einen ständigen Austausch zwischen den beiden Wildvogel-Auffangstationen. Dr. Anja Baronetzky-Mercier: "Wir geben unsere gemachten Erfahrungen gerne weiter", denn bundesweit gebe es zu wenige Bürger, "die sich für die Rechte von Vögeln einsetzen".

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