Zu warm, doch bald wechselhafter

Köllertal · Das Köllertal erlebte am Mittwoch einen ersten Vorgeschmack auf den Vorfrühling - und das im Winter: An der Westflanke des stabilen Hochs Erika über Osteuropa strömte sehr milde Luft aus Süden heran und sorgte zusammen mit strahlendem Sonnenschein für milde Temperaturen von 14 Grad. So hohe Werte in der ersten Februarhälfte gab es bei uns letztmalig vor 13 Jahren. Es ist viel zu warm für die Jahreszeit; so wird es nicht bleiben.

Das beständige Hoch Erika macht nun Platz für atlantische Wetterfronten, die Großwetterlage stellt sich langsam um. Den Anfang machen die Ausläufer des sich über die Nordsee verlagernden Tiefs Pierre, die gestern auf Deutschland übergriffen. Zunächst ist am Wochenende nochmals kurz hoher Luftdruck wirksam (dank einer vom Atlantik über Mitteleuropa bis Russland reichenden Hochdruckbrücke), ehe sich im Verlauf nächster Woche die atlantische Frontalzone Stück für Stück von Skandinavien nach Deutschland vorarbeitet und mit wechselhafter Westströmung das Kommando bekommt.

In der letzten Februardekade müssen wir somit mit turbulenter, nasser, windiger Witterung rechnen, wobei es anfangs noch recht mild bleibt, später aber kälter wird. Heute ist es stark bewölkt, es gibt ab und zu etwas Regen oder einzelne Schauer. Mit Zustrom von erwärmter Polarluft ist es bei Höchstwerten um 7 Grad kühler als an den Vortagen. Am Samstag dehnt sich aus Westeuropa die Hochzelle Felicitas nach Mitteleuropa aus und bildet eine Hochdruckbrücke, während nördlich davon Tiefdrucktätigkeit zunimmt. Zunächst ist es samstags noch wolkig oder hochnebelartig trüb, bevor es im Tagesverlauf Aufheiterungen gibt. Der Sonntag zeigt sich teils heiter, teils bewölkt und trocken, ab Abend könnten erste Regenwolken aufziehen. Mit Höchstwerten zwischen 6 und 9 Grad ist es mild. Zu Wochenbeginn beeinflussen uns schwache Tiefausläufer mit etwas Regen. Ab Wochenmitte setzt sich eine turbulente Westströmung über Deutschland durch, bei starker Bewölkung kommt es zu häufigen Regenfällen - es wird windiger mit starken Böen. Mit Temperaturen bis 8 Grad ist es zunächst noch mild, gegen Ende der Woche bis zum Monatsende sieht es nach nass-kalten 3 bis 5 Grad aus.

Die auffällige Hochdruckdominanz der letzten Monaten ist dafür verantwortlich, dass wir einen äußerst niederschlagsarmen Winter erleben - bisher ist mit einer Regenmenge von 92 Liter pro Quadratmeter erst ein Drittel des Solls gefallen.

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