Sie gehören einfach dazu

Köllertal · „Stille Nacht . . .“ – es dürfte kaum einen Leser geben, der bei nur diesen beiden Worten nicht an den Weihnachtslied-Klassiker denkt. Wie stehen die Köllertaler zu Weihnachtsliedern? Das wollten wir in einer – nicht repräsentativen – Online-Umfrage von unseren Lesern im Köllertal wissen. Wir sprachen auch mit Aktiven der Köllertaler Orchester- und Chorszene.

 Klassische Weihnachtslieder sind nicht nur Musik, sondern auch ein Stück Kulturgut – und beliebt im Köllertal. Foto: Oliver Killing/dpa

Klassische Weihnachtslieder sind nicht nur Musik, sondern auch ein Stück Kulturgut – und beliebt im Köllertal. Foto: Oliver Killing/dpa

Foto: Oliver Killing/dpa

Chöre zu leiten, ist Beruf und Berufung des Püttlingers Steffen Hällmayr. Für ihn gehören die klassischen deutschen Weihnachtslieder ganz unbedingt mit ins Programm, "das ist auch ein Zeichen unserer Kultur", so der Dirigent. Daneben übt er zum Beispiel Gospels und Spirituals ein.

"Auch Kindern bringe ich die klassischen Lieder bei", so Hällmayr, zumal man ja durchaus merke, dass zu Hause an Weihnachten nicht mehr so viel gesungen werde.

Neben den Klassikern gebe es ebenfalls schöne Weihnachts-Kinderlieder moderner Komponisten. Die Kinder selbst würden auch das gerne singen, was man so aktuell im Radio hört - etwa "Last Christmas", den Dauerbrenner von Wham.

Norbert Sperling ist Vorsitzender des Fördervereins Kirchenmusik St. Sebastian und ebenfalls ein Freund klassischer Weihnachtsmusik . Seine liebsten Weihnachtslieder sind "Stille Nacht" und nicht zuletzt die Kirchenlieder "Zu Bethlehem geboren" und "Tochter Zion, freue dich" (das auf zwei Oratorien von Georg Friedrich Händel zurückgeht). Für ihn ist dabei auch der Inhalt der Lieder wichtig, die sich mit dem Weihnachtswunder befassen.

Ewald Becker ist musikalischer Leiter des Kammerorchesters Riegelsberg, das am 26. Dezember, 17 Uhr, zum Konzert in die St.-Josef-Kirche einlädt. Dort stehen Mozart und Händel auf dem Programm ("da kommt es uns auch auf die Festlichkeit der Musik an") - aber auch klassische Weihnachtslieder , wenn am Ende des Konzerts das Publikum miteinbezogen wird: "Damit haben wir sehr schöne Erfahrungen gemacht", so Becker. Gesungen werden jedes Jahr Lieder, die jeder kennt, wie "Stille Nacht" oder "Oh du fröhliche"; alleingelassen sind die Sängerinnen und Sänger dabei auch nicht, denn wie immer sorgt das Orchester für die gekonnte Begleitung. An unserer - nicht repräsentativen - Internet-Blitzumfrage zum Thema Weihnachtslieder beteiligten sich in Heusweiler, Püttlingen und Riegelsberg 82 Frauen und Männer. Das Ergebnis auf die Frage "Mögen Sie traditionelle Weihnachtslieder ?" ist eindeutig: 56 Befragte (68 Prozent) sagen "Ja", 24 Befragte (29 Prozent) machen es vom Lied abhängig ("manche schon"), nur je einer sagte "Nein" und "Ist mir egal". Immerhin 71 Prozent der Befragten - und das mag überraschen - gaben an, dass sie auch selbst noch Weihnachtslieder singen, die meisten von ihnen auch zu Hause.

Fragt man, welche Weihnachtslieder so geläufig sind, dass man zumindest einen Teil des Textes oder der Melodie im Kopf hat, dann kristallisieren sich drei ungeschlagene Klassiker unter den Klassikern heraus, die fast jeder angekreuzt hat: "Stille Nacht, Heilige Nacht", "O Tannenbaum" und "Leise rieselt der Schnee ".

Natürlich gefallen die Weihnachtslieder unterschiedlich gut, und so baten wir unsere Leser auch, für sieben der bekanntesten Weihnachtslieder "Schulnoten" (von 1, "sehr gut", bis 6, "ungenügend") zu vergeben. Zur Auswahl standen "Stille Nacht", "Es ist ein Ros entsprungen", "O Tannenbaum", "Ihr Kinderlein kommet", "Vom Himmel hoch", "Leise rieselt der Schnee " und "Morgen kommt der Weihnachtsmann".

Weihnachtslied-frei Zonen

Wirklich schlecht hat keines der Lieder abgeschnitten. Deutlich am häufigsten die Note 1 erhielt die "Stille Nacht": 62 Prozent unserer "Wähler" finden dieses Lied sehr gut, 23 Prozent gut. Auf Platz zwei folgt "Leise rieselt der Schnee ": 51 Prozent vergaben die Bestnote, 30 Prozent die 2. Am Ende der Beliebtheitsskala stehen das getragene "Es ist ein Ros entsprungen" (sieben Prozent geben eine 6, "nur" 23 Prozent eine 1) und das eher kindgerechte "Morgen kommt der Weihnachtsmann" (Vier Prozent geben eine 6, "nur" 20 Prozent eine 1), doch auch diese beiden Lieder schneiden unterm Strich gut ab.

Allerdings ist Weihnachtsmusik nicht an jedem Ort willkommen, 60 der 82 Befragten mögen sie nicht in Bus und Bahn, 52 nicht in öffentlichen Gebäuden, 41 nicht in Restaurants, Cafes und Kneipen. Etwas überraschend ist es, dass weniger als die Hälfte der Befragten Weihnachtsmusik-Berieselung in Geschäften nicht stört: nur 29 der Befragten würden lieber darauf verzichten.

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