Martin Luther ist wieder da – Schäden sind ausgebessert
Köllerbach · Verschwundene Büste ist zurück in der Köllerbacher Martinskirche – „Passt besser“: Vor der Kirche wurde die blaue zur schwarzen Büste
Anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation ließ der Kirchenkreisverband an der Saar 200 Luther-Büsten anfertigen und vor evangelischen Gotteshäusern aufstellen. Als Vorlage diente eine Büste, die ihren Stammplatz in der Sakristei der Köllerbacher Martinskirche hat. Professor Dr. Joachim Conrad, Pfarrer der Kirchengemeinde Kölln, hatte die Alabaster-Büste zu seinem 35. Geburtstag geschenkt bekommen und nun als Modell für die blauen Luther-Büsten zur Verfügung gestellt. Gut verpackt war die schwere weiße Büste zu einer Bildhauer-Werkstatt nach Polen geschickt worden. Die wesentlich größeren und blau lackierten Kunststoff-Nachbauten kamen nach ihrer Fertigstellung unbeschädigt im Saarland an. Die Vorlage ließ jedoch auf sich warten. Pfarrer Conrad machte sich schon Sorgen um den Verbleib der Figur. Doch schließlich erreichte sie doch noch das Köllertal - allerdings gab es beim Auspacken eine böse Überraschung: Die Büste war stark beschädigt.
Auf Pfarrer Conrads Nachfrage bei der polnischen Firma habe er die Antwort bekommen, die Büste müsse wohl beim Rücktransport beschädigt worden sein. Die Büste konnte aber schließlich repariert werden, die Kosten dafür hat der Kirchenkreisverband an der Saar übernommen. Nun steht die Büste also wieder auf ihrem gewohnten Sockel in der Sakristei der Martinskirche - makellos und in blütenweißer Farbe, ganz so, als hätte sie ihren Platz nie verlassen.
Die weiße Luther-Büste in der Kirche ist aber nicht das einzige Luther-Unikat in Köllerbach: Die 200 im Land verteilten Kunststoff-Repliken sind alle blau. Nur eine nicht: Die große Kunststoff-Büste vor der Köllerbacher Martinskirche hat einen schwarzen Anstrich. Der Hintergrund war hier ganz einfach ein ästhetischer: Als die ursprünglich blaue Büste vor der Kirche stand, habe man gleich gesehen, dass die Farbe einfach nicht zur Kirche passe, erklärte Gemeindeamtsleiterin Anette Mailänder. Im Ort fand sich dann auch ein Betrieb, der die blaue Büste kostenfrei umlackierte, so dass sie jetzt in einem gediegenen Schwarz vor der Kirche steht.
Zum Luther-Jahr - vor 500 Jahren soll der Reformator seine Thesen an der Wittenberger Schlosskirche angeschlagen haben - gibt es zahlreichen Termine. Auch die evangelischen Kirchengemeinden im Köllertal - Güchenbach, Heusweiler, Kölln und Wahlschied-Holz - würdigen das Werk Martin Luthers.
