Haben Steppenrinder genug Futter?

Köllerbach · Satt oder nicht satt, das war, nach einer entsprechenden Beschwerde, für das Veterinäramt keine Frage: Die Ungarischen Steppenrinder beim Beweidungsprojekt am Köllerbach bekommen genug Futter und sind keinesfalls unterernährt, sagen Amt und Umweltministerium.

 Man kennt sich: Peter Telli ist einer der Männer, die sich um die Ungarischen Steppenrinder am Köllerbach kümmern, gestern, am Donnerstag, hat er sie für den Fotografen angelockt. Foto: Andreas Engel

Man kennt sich: Peter Telli ist einer der Männer, die sich um die Ungarischen Steppenrinder am Köllerbach kümmern, gestern, am Donnerstag, hat er sie für den Fotografen angelockt. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Sind die Steppenrinder im Beweidungsprojekt Etzenhofen unterernährt? Leserin Petra Litzenburger zeigte sich jedenfalls deswegen besorgt und informierte auch das staatliche Veterinäramt als Aufsichtsbehörde. "Nein, unsere Rinder werden anständig gefüttert und artgerecht gehalten", hält Hans-Joachim Schmidt, Vorsitzender des Nabu Köllertal, dagegen.

Die Saarbrücker Zeitung hat sich an zwei Tagen die Situation angeschaut. Die große Weide zwischen dem Ortsausgang Köllerbach und dem Saarbahnhaltepunkt Etzenhofen war dieser Tage unter dem Schnee gefroren - an natürlichen Grünzeug mangelte es dem Wetter und der Jahreszeit entsprechend. Aber: "Im vorderen Bereich der Weide haben wir eine Futterraufe stehen, die täglich mit zwei Ballen Heu sowie mit Äpfeln und mit Brotresten gefüllt wird", sagt Schmidt. Das fanden wir auch bestätigt, an beiden Tagen standen die Rinder an der Raufe, um sich das trockene Heu rauszuzupfen.

"Also unterernährt sind die Tiere auf keinen Fall", erklärte Sabine Schorr, Pressesprecherin des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Dort ist das erwähnte staatliche Veterinäramt angesiedelt. Diese Behörde wird tätig, wenn angezeigte oder vermutete Missstände in der Tierhaltung, wie hier, gemeldet werden. Die Mitarbeiter des Amtes prüfen vor Ort, ob hinsichtlich des Ernährungszustandes, der Pflege oder der Haltungsbedingungen der Tiere irgendwelche Mängel erkennbar sind. "Das ist hier nicht gegeben", so Schorr, "unsere Mitarbeiter waren zweimal vor Ort."

Wie kann der Eindruck entstehen, dass es den Rindern an Futter mangelt? Das kann sich Schmidt nicht erklären, nur spekulieren: womöglich, weil man die Tiere - was normal ist - auch mal unter Schnee und Frost nach Grünzeug suchen sieht, oder vielleicht auch, weil andere Rinderrassen im Vergleich mehr auf die Waage bringen. Zudem specken grundsätzlich viele frei lebende Tiere - auch die Konik-Pferde auf der Weide - im Winter ab, was aber bei den Steppenrindern eigentlich gar nicht auffalle, da sie ja in dieser Zeit ein dickeres Winterfell bekommen.

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