Streitbare Kunst Liegestützen auf Saarbrücker Altar: Jetzt werden sie verkauft

Saarbrücken · Für die einen ist er ein Scharlatan, der respektlos mit Religion umgeht. Für andere ein anerkannter Künstler, der unangepasste Wege beschreitet. Sei’s drum: Alexander Karle will nun sein umstrittenes Werk zu Geld machen.

 Diese für Aufsehen gesorgte Liegestützen-Aktion auf dem Altar der Saarbrücker Basilika ist jetzt als Bild zu haben.

Diese für Aufsehen gesorgte Liegestützen-Aktion auf dem Altar der Saarbrücker Basilika ist jetzt als Bild zu haben.

Foto: Alexander Karle

27 Liegestützen auf dem Altar der Saarbrücker Basilika: Das hat Alexander Karle mächtig Ärger eingebracht. Richter am Saarbrücker Landgericht verurteilten ihn wegen Hausfriedensbruchs zu 500 Euro Geldstrafe auf Bewährung. Außerdem muss er ein Jugendprojekt finanziell unterstützen. Seinen möglicherweise despektierlichen Umgang mit Religion und den Gefühlen andere verurteilten sie nicht. Seine umstrittene Aktion sei von der Kunstfreiheit gedeckt. Der gebürtige Neunkircher hatte den Film zu seinem ungewöhnlichen Sport-Akt in zwei Schaufenstern in der Landeshauptstadt präsentiert.

Wer das Werk oder zumindest einen Teil dessen jetzt zuhause haben möchte: Der Künstler vermarktet es. Und zwar als 35 mal 20,5 Zentimeter großes Foto auf Aluminium. „Handsigniert“, wie er ergänzt. Am Freitag (21. Juli 2017) war Premiere des Verkaufs. Er präsentierte es während einer gemeinsamen Ausstellung mit Kollegen im Saarbrücker Garelly-Haus. „Die Auflage ist auf 27 Exemplare limitiert“, sagt er. Auf genau die Zahl, die den Liegestützen auf dem Kirchentisch entspricht. Und wie verlief der Verkauf? „Ich habe an diesem Abend eins verkauft.“ Neun seien vorbestellt, zeigt er sich zufrieden. Wer eines der strittigen Werke haben möchte, muss 77 Euro hinblättern. Karle ist überzeugt, dass dieses Kunstwerk eine Anlage mit Wertsteigerung sei.

Wer bestellen will: E-Mail an ingwerkarottensuppe@web.de

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