Tiefs tanzen Polonaise

Nachdem die Großwetterlage lange hochdruckgeprägt war, hat sich diese Woche die Strömungsanordnung über Europa komplett geändert. Dabei hat sich die Atmosphäre pünktlich zum Beginn der "fünften Jahreszeit" den tollen Tagen angepasst und führt eine wahre Tiefdruck-Polonaise auf: Eine ganze Serie von Tiefdruckgebieten - Rolf, Stefan und Thomas - beeinflusste uns in dieser Woche. Wie bei einer Polonaise dicht gedrängt, zogen sie hintereinander vom nahen Nordatlantik über Europa hinweg, und die Temperaturen schunkelten dabei hin und her. Auf der Rückseite von Tief Thomas strömt heute kurzzeitig maritime Polarluft ein, die für Aprilwetter sorgen wird, ehe es am Wochenende unter schwachem Zwischenhocheinfluss zu Wetterberuhigung kommt. Doch die nächsten Tiefs stehen schon vor der Tür und bringen wieder milde Luft und Regen.

Heute kommt es nach Abzug des Orkantiefs nach Polen bei wechselnder Bewölkung zu kräftigen Schauern, die teils mit Graupel und Schneeflocken vermischt sind. Dabei weht ein frischer Westwind mit starken Böen; bei Höchstwerten von 5 bis 7 Grad ist es kühler als zuletzt.

Am Wochenende dehnt sich von Westeuropa rasch ein Zwischenhochkeil zu uns aus. Gleichzeitig verlagert sich eine Warmfront des nächsten Tiefs Udo bei Island über den Norden Deutschlands. So wechseln sich am Samstag und Sonntag dichtere Wolken mit zeitweiligen Aufheiterungen ab, wobei es meist trocken ist. Vorderseitig des Tiefs dreht die Strömung wieder auf Südwest und lenkt mildere Luft heran. Am Samstag werden 8 Grad erreicht, am Sonntag steigen die Höchstwerte bis 10 Grad. Der Rosenmontag steht noch etwas auf der Kippe im Hinblick darauf, wann uns die Regenwolken erreichen, denn die Ausläufer von Sturmtief Udo greifen im Tagesverlauf auf Mitteleuropa über. Anfangs ist es noch freundlich und trocken bei erneut stark auffrischendem Wind, ehe es später eintrübt und Regen einsetzt. Mit Temperaturen um 12 Grad wird es sehr mild.

Zum Ausklang des meteorologischen Winters am Dienstag ist es bedeckt, und die langsame Kaltfrontpassage bringt länger anhaltenden Regen bei Abkühlung auf Werte um 8 Grad.

Aufgrund der großen Niederschlagsarmut, die schon seit Juli in Mitteleuropa herrscht, ist der zu erwartende Regen in nächster Zeit für die kommende Wachstumsperiode enorm wichtig, auch im Hinblick auf die niedrigen Pegel vieler Flüsse und den gesunkenen Grundwasserspiegel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort