Wenn die Angst herankriecht

Saarbrücken · Die FDP macht sich Sorgen um unser Nachtleben. SZ-Redakteur Martin Rolshausen macht sich Sorgen um die FDP.

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Foto: Robby Lorenz

Die Nacht muss tief und dunkel gewesen sein, als die Angst aus ihr herauskroch und über die beiden Stadtverordneten der Saarbrücker FDP herfiel. Und als der Morgen graute blieb die Sorge zurück - die Sorge ums Saarbrücker Nachtleben.
So muss es gewesen sein. Denn warum sonst sollten zwei Mitglieder einer Partei, die bisher immer darauf gesetzt hat, dass der Markt alles regelt und alles gut wird, wenn die Politik sich nur nicht zu sehr einmischt in die Belange der Wirtschaft, die frei sein und sich entfalten soll, den Kurs ändern?

Das Nachtleben sei in Gefahr, warnen die FDP-Stadtverordneten. Und sie weisen aufs Nauwieser Viertel und den Osthafen. Im Viertel werde die Entwicklung durch einen Bebauungsplan gestoppt, der auch die Interessen der Menschen berücksichtigt, die dort wohnen - und nachts schlafen wollen. Und im Osthafen werde das Engagement von Menschen, die dort Leben hinbringen, "mit zu wenig Unterstützung gefördert".

Die FDP hat nicht nur nicht bemerkt, dass es im Osthafen gerade deshalb so gut läuft für kreative Menschen, weil die Politik sich raushält - und dass das Nauwieser Viertel so ein klasse Viertel ist, weil dort gelebt und nicht nur gefeiert wird. Diese FDP will heute im Stadtrat beantragen, dass eine "Arbeitsgruppe eingesetzt wird, die sich damit beschäftigen wird, wie das Saarbrücker Nachtleben attraktiver gestaltet werden kann". Eine Arbeitsgruppe! Wahnsinn!

Es ist zwar gerade hellichter Tag, aber die Angst kriecht gerade auf mich zu - die Angst um die Saarbrücker FDP .

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