Von wegen Besserverdienende

So kann's gehen · SZ-Redakteur Martin Rolshausen sieht die Saarbrücker FDP im Wandel.

"Partei der Besserverdienenden" - diese Bezeichnung klebte an der FDP wie Hundeexkremente manchmal an einem Schuh. So sehr die Partei auch versuchte, dieses Etikett, das sie sich aus Versehen selbst angeheftet hatte (wie man eben auch durch Unachtsamkeit in ein Häufchen tritt), loszuwerden, glaubte man doch, es noch zu riechen.

Die Saarbrücker FDP ist den Geruch jetzt losgeworden. Die FDP-Stadtratsfraktion hat nämlich bei ihrem Neujahrsempfang Geld für den von Bürgern ehrenamtlich organisierten Kältebus gesammelt. In dem Bus finden Obdachlose Wärme und Hilfe. Der Verein verteilt unter anderem auch Schlafsäcke, Decken, Rucksäcke und Lebensmittel. Der Kältebus sei "ein tolles Beispiel dafür, wie man in kurzer Zeit mit privatem Engagement auch dort etwas auf die Beine stellen kann", sagt der FDP-Stadtverordnete Karsten Krämer. Recht hat er. Und Dank gebührt ihm und seinen Mitstreitern für die Hilfe.

Und wer es der FDP gleichtun möchte, erreicht den Vorsitzenden des Vereins, Phil Sahner, unter (01 76) 98 89 99 62 und phil.sahner@t-online.de.

"Wieso sollte die FDP durch eine Spende für eine gute Sache den "Partei der Besserverdienenden"-Geruch loswerden?", werden sich jetzt der eine oder die andere fragen. Kann man mit "Tue Gutes und rede darüber" so einfach sein Image verändern? Nein, so einfach ist es nicht. Aber es ist so: Ganze 140 Euro kamen bei der FDP-Neujahrsempfangs-Sammlung zusammen. Die Zeiten mit den Besserverdienenden scheinen also vorbei zu sein.

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