Die Rathausstürmer rücken ab

Unsere Woche · Erst wollten wir das frisch gestürmte Rathaus neu organisieren. Und dann als erste Belohnung raus zu den Rosenmontagszügen. Wir wollten Wagen bejubeln, Hände in den Bonbonregen halten und im Warmen weiterfeiern.

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Foto: Robby Lorenz

Tief "Ruzica" blies die Fastnachter-Pläne mit Orkanböen fort. Als ob das nicht schlimm genug wäre, gönnte sich das Wettermonster nach den Absagen am Montag ein tückisches Päuschen. Schon keimten erste Zweifel am Zug-Verzicht. Kurz darauf wehten die nächsten Böen sie weg. Der Lebensfreude konnte der Sturm nichts anhaben, ob in Burbach, Ensheim oder anderswo. Die Menschen gingen in die Säle und Kneipen und feierten sich das Wintergrau aus dem Gemüt. Wohl wissend, dass ab Aschermittwoch der Alltag seinen Tribut fordert. Und ahnend, dass sich Saarbrückens Probleme, allen voran der Schuldenberg , nicht wie Konfetti wegpusten lassen. Immerhin muss sich die Stadt nicht nachsagen lassen, dass sie ihre Schulden aus Jux und Dollerei aufgetürmt hat. Sie ist pleite, weil sie zu lange mehr schultern muss, als sie tragen kann. Dieses Problem erwartet die Rathausrückkehrer. Ein schwacher Trost für die Narren, die nun abrücken. Denn der große Wurf bei der Neuordnung der Stadtfinanzen ist weiter entfernt als der nächste Rosenmontag.

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