Ach wie gut, dass niemand weiß…

So kann's gehen · SZ-Redakteur Frank Kohler wollte Meister im Kennwort-Erfinden werden – und zahlte Lehrgeld.

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Foto: Robby Lorenz

Was ist bloß in mich gefahren? Wollte ich die Geheimdienste verblüffen? Attacken von Außerirdischen auf meine Kommunikationswege abwehren? Sobald die Tage meines Computerkennworts gezählt sind, rumort's in meinen grauen Zellen. Was nehm' ich diesmal? Kombiniere ich chemische Elemente mit dem Spitznamen meiner Schwiegermutter aus Kindertagen und unserer ersten Hagener Telefonnummer? Oder gebe ich meinen Lieblingsburger rückwärts in die Tastatur ein, um ihn dann mit einer Tonart und der Wurzel aus 4711 enden zu lassen? Irgendwas von dieser Güteklasse habe ich vorige Woche ausgeheckt, schelmisch grinsend, weil darauf wohl nie jemand käme. "Ach wie gut, dass niemand weiß,…", brummte ich grinsend vor mich hin. Zu blöd, dass ich's 24 Stunden später selbst nicht mehr wusste. Nirgends hatte ich den Buchstaben- und Zahlenkoloss hinterlegt. Wie aus meinem Gedächtnis war er gewischt. Mit dem roten Sperrsymbol endete jeder Versuch, den kindischen Geheimcode aus fernen Gedächtnisecken hervorzukramen. Jetzt blieb nur noch der Notruf beim Spezialisten. Er machte den Weg frei für ein neues Kennwort. Ganz so schwer wie vorige Woche machte ich's mir nicht mehr. Hoffentlich bekommen die Außerirdischen nicht Wind davon.

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