Eine Dirigenten-Legende nimmt Abschied

Rilchingen-Hanweiler · Nach 17 Jahren verabschiedet sich der 57-jährige Stefan Ranker von der großen Bühne und wird am Samstag bei der Klingenden Maibowle zum letzten Mal sein Saar-Wind-Orchestra dirigieren.

 Stefan Ranker, Dirigent des Saar-Wind-Orchestras, hängt seinen Taktstock an den Nagel. Foto: leh

Stefan Ranker, Dirigent des Saar-Wind-Orchestras, hängt seinen Taktstock an den Nagel. Foto: leh

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Ruhig, gelassen und sehr konzentriert packte Stefan Ranker am Donnerstag einen großen Stapel Notenblätter aus und ging auf die Bühne in der Mehrzweckhalle Hanweiler. Die Generalprobe des Saar-Wind-Orchestras für die 46. Klingende Maibowle an diesem Samstag, 20 Uhr, stand an. Und das war die letzte Probe von Stefan Ranker als Dirigent des Orchesters.

Nach 17 Jahren verabschiedet sich der 57-Jährige von der großen Bühne und wird am Samstag zum letzten Mal sein Orchester dirigieren. "Er hat uns musikalisch immer weitergebracht, und er hat einfach das gewisse Fingerspitzengefühl, das man als Dirigent braucht", sagt Rigobert Dressel, der Chef der Saar-Wind-Orchestras.

Sarah Britz, Moderatorin der Maibowle und Querflötistin, hat nie unter einem anderen Dirigenten im Orchester gespielt. "Ich kann mit gar nicht vorstellen, ohne Stefan auf der Bühne zu spielen. Es war eine wunderschöne Zeit", sagt Sarah Britz.

Stefan Ranker hat für Gedanken an den Abschied noch gar keine Zeit. "Die Anspannung ist einfach zu groß. Die Halle ist ausverkauft, und wir wollen Bestleistung abrufen. Das interessiert mich zurzeit am meisten", sagt der Dirigent, der mehr als 200 Auftritte des Saar-Wind-Orchestras dirigierte und seit dem Jahr 1980 im Vorstand des Vereins ist.

Dabei verlief die erste Begegnung mit der Musik katastrophal. "Ich habe in jungen Jahren mit Blockflöte angefangen, und das hat mir gar nicht gefallen. Dann bin ich in den Fußballverein", sagt Ranker.

Freunde und Bekannte wussten aber sehr wohl, welches Musiktalent in dem Hanweiler Bub schlummert und überredeten den jungen Stefan dann doch noch zur Musik.

"Mit 13 Jahren habe ich angefangen, Posaune zu spielen, und dann hat es klick gemacht", sagt der 57-Jährige, der Musik mit Schwerpunkt Posaune studierte und Berufsmusiker wurde.

Das Dirigat beim Saar-Wind-Orchestra stand aber nicht auf dem Plan. "Ich sollte 1999 eigentlich nur übergangsweise den Posten übernehmen. Aus dem Übergang sind dann 17 Jahre geworden", sagt Stefan Ranker und lächelt.

Trotz des Abschiedes wird die Dirigenten-Legende an der Oberen Saar dem Verein erhalten bleiben. Am Samstag gilt es für den 57-Jährigen zunächst einmal, eine tolle Leistung mit seinem Orchester abzurufen. Und dann? "Dann wird gefeiert", sagt Stefan Ranker mit einem Augenzwinkern vor seinem großen Abschied.

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