An Linie 147 will niemand rütteln

Kleinblittersdorf · Mindestens so gut wie bisher soll das Angebot für Kleinblittersdorfs Busnutzer sein. Weil der ganze saarländische Nahverkehr vor großen Reformen steht, ist es für den Gemeinderat und die Verwaltung gar nicht so einfach, das sicherzustellen.

 Auf der Linie 147 erreichen Kleinblittersdorfer Busfahrgäste Ziele in allen Dörfern der Gemeinde. Entsprechend wichtig ist, was Bewerber für diese Linie zu bieten haben. Archivfoto: Becker&Bredel

Auf der Linie 147 erreichen Kleinblittersdorfer Busfahrgäste Ziele in allen Dörfern der Gemeinde. Entsprechend wichtig ist, was Bewerber für diese Linie zu bieten haben. Archivfoto: Becker&Bredel

Ob Linien, Waben, Fahrpläne oder Preise: Der Nahverkehr im Saarland steht vor einem Umbruch. Ab 1. Januar 2017 soll ein Gesetz das Umsteigen in Busse und Bahnen attraktiver machen.

Dieses Datum und der Vertrag über die wichtige innerörtliche Buslinie 147, der schon im August endet, bestimmen Zeit- und Themenpläne der Kleinblittersdorfer Kommunalpolitik . Doch nicht nur über die Linie 147, die Zeit zwischen August und dem Jahresende und darüber, welches Busunternehmen den Zuschlag bekommt, ist zu entscheiden. "Es geht darum, wie das Ganze neu gebündelt werden soll", sagte Bernd Dick, Chef der SPD-Fraktion im Gemeinderat.

Dem Rat lag ein Vertrag vor, wonach der Saarpfalzkreis beim anstehenden Vergabeverfahren die 147 als Teil eines zehnteiligen Linienpakets ausschreiben soll, damit die Bewerber-Unternehmen möglichst attraktive Angebote machen. Zum Nutzen der Gemeinde Kleinblittersdorf . Sie bezahlt bislang 100 000 Euro Zuschuss pro Jahr für die 147, die alle fünf Dörfer verbindet.

Für die Zeit zwischen August und Jahresende soll der bisherige Anbieter, die Deutsche-Bahn-Tochter Saar-Pfalz-Bus, weiter die Linie 147 bedienen. Und ab 2017 soll das Angebot für die Fahrgäste in Kleinblittersdorf mindestens so gut sein wie bisher, wie Bürgermeister Stephan Strichertz betont. "Für die Nutzer des Nahverkehrs ändert sich nichts am Leistungsumfang."

Dennoch enthielten sich Linke, Grüne und CDU . Ihr Hauptkritikpunkt: mangelnde Beteiligung des Gemeinderates an einem fertigen Vertrag, der nur noch abzunicken sei. "Es ist eh alles entschieden. Wir wollten das Ganze aber nicht platzen lassen", sagte Linke-Fraktionschef Mario Bender.

Manfred Paschwitz, Fraktionschef der Christdemokraten, sagte, der künftige Buslinien-Anbieter hätte zum Beispiel besser Mitte nächsten Jahres loslegen sollen, statt im Winter und ausgerechnet zum Schulbeginn nach den Weihnachtsferien. Außerdem könne der neue, landesweite Zweckverband noch bessere Konditionen aushandeln. Grünen-Fraktionschef Günter Melchior sieht das ähnlich. Bernd Dick erläutert, warum seine Fraktion letztlich ihr Okay gab und damit den Weg für das vorgeschlagene Vergabeverfahren freimachte. "Wir können nicht riskieren, dass es keine Busverbindung mehr gibt und dass wir das Ganze allein ausschreiben müssen. Unser Ziel ist die gewohnte, wenn nicht sogar bessere Qualität - so günstig wie möglich. Das kann man in der Ausschreibung regeln."

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