Ratsmehrheit sagt Nein zu den Windrädern

Kleinblittersdorf · Nach einer hitzigen Diskussion steht fest, dass Windräder in Kleinblittersdorf keine Zukunft haben. Die Skepsis gegen die Rotoren ging quer durch den Gemeinderat. Dafür waren das Ja zum Freibad und das Nein zu weiteren Spielhallen einmütig.

Der Gemeinderat von Kleinblittersdorf hat sich am Donnerstag für einen Mindestabstand von 800 Metern zwischen Windkraftanlagen und Wohngebieten entschieden. Somit ist die Mehrheit der Städte und Gemeinden im Regionalverband für 800 und nicht, wie Püttlingen und Saarbrücken, für 650 Meter. Allerdings fand die 800-Meter-Variante für die Windrad-Standorte in Kleinblittersdorf mit 15:13 Stimmen nur eine knappe Mehrheit.

Der Kooperationsrat des Regionalverbandes hat am Freitag einen Antrag der Gemeinde Heusweiler abgelehnt, eine Untersuchung zur Gesundheitsgefährdung durch Windräder in Eiweiler und Holz in Auftrag zu geben. Dies werde im konkreten Fall im Rahmen des Bebauungsplans in jeder Kommune vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz noch gemacht, sagte Regionalverbandssprecher Stefan Kiefer.

An der Oberen Saar gab es vor der Abstimmung heftige Diskussionen. Bürgermeister Strichertz betonte, ohne die 800-Meter-Lösung könne der Auenberg in der Nähe des Wintringer Hofs Potenzialfläche für Windräder werden. Der Grüne Günter Melchior hielt die Diskussion über 650 oder 800 Meter für unnötig. "Die Analyse des Regionalverbandes hat ergeben, dass es in der Gemeinde keine Potenzialflächen gibt. Also auch nicht auf dem Auenberg." Bernd Stopp von der SPD gab zu bedenken: "Wenn wir mit 800 Metern Abstand eher Windräder verhindern können als mit 650, sollten wir für 800 Meter stimmen. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber den nächsten Generationen." Für die 800 Meter stimmte auch Kleinblittersdorfs Ortsvorsteher Hans-Josef Bur. "Ich bin gewählt, um im Interesse der Bürger abzustimmen. Wir wollen keine Windräder ." Das letzte Wort über den Mindestabstand hat im September der Kooperationsrat des Regionalverbandes.

Zumindest beim Freibad sind sich alle Ratsfraktionen einig. Sie wollen das Bad in den nächsten Jahren nach und nach von Grund auf sanieren. Ab September nimmt sich eine Freibad-Kommission des Themas an.

Bürgermeister Stephan Strichertz zufolge kostet eine Komplettsanierung bis zu zwei Millionen Euro. Uneins war der Rat, ob ein Teil des Geldes aus einem Investitionsverzicht für die fünf Ortsteile kommen soll.

Bei den Veränderungssperren in Rilchingen-Hanweiler zogen alle an einem Strang. Bis Bebauungspläne für drei Teile des Dorfes fertig sind, schließt eine Veränderungssperre den Bau weiterer Spielhallen dort aus.

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