Staatsanwalt ermittelt gegen Bürgermeister von Kleinblittersdorf
Kleinblittersdorf · Wegen Verdachts der Untreue hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Kleinblittersdorfer Verwaltungschef Stephan Strichertz eingeleitet. Drei Ratsmitglieder haben den Bürgermeister angezeigt.
Drei Mitglieder des Gemeinderates Kleinblittersdorf aus den Reihen der Fraktionen von CDU , SPD und der Linken haben Strafanzeige wegen Verdachts der Untreue gegen Stephan Strichertz, parteiloser Bürgermeister von Kleinblittersdorf , erstatten lassen. Der Püttlinger Rechtsanwalt Hans-Georg Warken vertritt das Kommunalpolitiker-Trio. Christoph Rebmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Dies sei bislang "ein formaler Akt". Hintergrund sind die Vorgänge um die Änderung eines Bebauungsplanes, mit dem angeblich ein Pferdezuchtbetrieb im Bereich eines reinen Wohngebietes in Auersmacher legalisiert werden soll. Strichertz soll den Gemeinderat darüber getäuscht haben, dass der alte Bebauungsplan wegen eines Fehlers falsch sei. Auch Angaben, es bestünden rechtsverbindliche Ansprüche über je ein Drittel der Kosten von mehr als 15 000 Euro gegen den Regionalverband und den Inhaber des Gestütes, seien unzutreffen. Tatsächlich soll die Gemeinde mit mehr als 10 900 Euro zu Kasse gebeten worden sein.
"Hier geht es um die Demontage des Bürgermeisters", erklärte Strichertz. Die Strafanzeige sei "haltlos". Er habe versucht, das Verfahren und die Kostenlösung zur Korrektur des Planes "sehr transparent" zu halten. Er gehe davon aus, dass der Inhaber des Zuchtbetriebes zu seiner Kostenbeteiligung stehe. Per E-Mail habe auch ein Ex-Mitarbeiter des Regionalverbandes der Lösung zugestimmt. Der Bebauungsplan selbst sei bislang noch nicht rechtskräftig.