Arzthelferin will Hochbau-Meisterin werden

Bliesransbach · Zunächst war sie Arzthelferin. Dann sattelte Nina Huy um, weil sie ihrem Vater in seiner Baufirma helfen will. Bei der Handwerkskammer erwarb sie das nötige Wissen und schloss ihre Fortbildung als Beste ab.

 Nina Huy schloss die Weiterbildung zur Technischen Fachwirtin als Beste ab. Foto: Becker&Bredel

Nina Huy schloss die Weiterbildung zur Technischen Fachwirtin als Beste ab. Foto: Becker&Bredel

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"Es fing alles so an: Mein Vater gründete zusammen mit seinem damaligen Partner eine Firma. Der besagte Partner erhielt einige Zeit später allerdings ein Stellenangebot, welches er nicht ablehnen konnte, und mein Vater war allein in seinem Betrieb. Daher fragte er mich, ob ich ihn unterstützen würde, und ich willigte ein", berichtet Nina Huy aus Bliesransbach , die in diesem Jahr ihre Weiterbildung zur technischen Fachwirtin als Prüfungsbeste abschloss. Dafür wurde sie von der Handwerkskammer geehrt. Die gelernte medizinische Fachangestellte, die zunächst in einer Arztpraxis arbeitete, stieg beim väterlichen Betrieb ein.

"Ich habe mich drei Jahre eingearbeitet, sowohl im Büro als auch draußen auf den Baustellen. Zu meinen Aufgaben gehören die Einteilung der Arbeiter, die Planung und die Bestellung von Material", sagt Huy. Da sie keine Ausbildung in dem Berufsfeld hatte, entschloss sich die 31-Jährige, die Fortbildung zur Technischen Fachwirtin zu machen. Ein ganzes Jahr ging sie unter der Woche nach der Arbeit zur Handwerkskammer, und das war nicht immer leicht. "Besonders im Winter, wenn es abends dunkel war, ist es mir sehr schwer gefallen, hinzugehen. Aber ich hatte tolle Klassenkameraden, mit denen ich immer viel Spaß hatte", sagt die Bliesransbacherin. Auch heute hätten sie noch Kontakt miteinander. Ihre Hobbys Motorradfahren und Sport mussten in dieser Zeit hintenangestellt werden. Auf die Prüfung habe sie sich gründlich vorbereitet.

Seit Beginn der Fortbildung hat Nina Huy alle Schulthemen zu Haus wiederholt, was sich letzten Endes bezahlt gemacht hat. "Kurz vor der Prüfung habe ich jeden Tag in jeder freien Minute gelernt. Die Prüfung war hart und danach war ich nicht ganz sicher, ob ich es gut gemacht hatte. Es ging unter anderem um Rechnungswesen, Buchführung und Recht. Dass ich jedoch so gut abschneide, hätte ich nie gedacht. Im Anschluss waren wir alle total erleichtert", sagt sie. Die Ausbildung zur Fachwirtin sei ein Teil der Meisterprüfung, die sie nun in Angriff nehmen wolle.

"Durch meine Berufserfahrung ist es möglich, auch ohne eine vorherige Ausbildung die Meisterschule zu besuchen und die Meisterin im Hochbau zu machen. Natürlich geht das nicht ganz ohne Bürokratie und aufwendigen Papierkram, aber ich werde es auf jeden Fall machen, damit ich die Firma meines Vaters übernehmen kann, wenn es soweit ist."

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