Das Gruselfest kann losgehen

Auersmacher · Schnitzen, bis die Rübe hohl ist: Das war am Samstag das Ziel beim neunten Rübenschnitzen der Motorradfreunde Auersmacher. Vor allem die Kleinen zeigten sich von den Furcht einflößenden Fratzen begeistert.

 Von links: Lena Ziegler, Clara Hemmer und Louis Hemmer hatten am vergangenen Samstag beim neunten Rübenschnitzen in Auersmacher viel Spaß mit den gruseligen Rübenköpfen. Foto: Heiko Lehmann

Von links: Lena Ziegler, Clara Hemmer und Louis Hemmer hatten am vergangenen Samstag beim neunten Rübenschnitzen in Auersmacher viel Spaß mit den gruseligen Rübenköpfen. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

An Begeisterung mangelte es nicht. "Wir stellen unsere Rüben heute Abend noch vor die Haustür. Das muss richtig schön gruselig aussehen", sagte die achtjährige Clara Hemmer zu ihrer Freundin Lena Ziegler. "Das machen wir auch. Ich finde, dass die Rüben viel schöner sind als Kürbisse. Das Aushöhlen macht mehr Spaß", erwiderte die ebenfalls achtjährige Lena. Etwa 50 Kinder sind am vergangenen Samstag mit ihren Eltern zum neunten Rübenschnitzen der Motorradfreunde Auersmacher gekommen. Auf dem Ruppertshofvorplatz war ganz schön was los. "Das Rübenschnitzen war bei uns jahrelang nur eine interne Veranstaltung. Aber es haben immer mehr Leute gefragt, ob sie mit ihren Kindern mitmachen können. Also haben wir daraus ein kleines Fest gemacht", erzählte Dietmar Hector, der Vorsitzende der Auersmacher Motorradfreunde. 100 Rüben hatte er am Samstagmorgen in Badenbach bei Wadern gekauft. "Bei uns gibt es im ganzen Umkreis keine Landwirte mehr, die diese Futterrüben für ihre Tiere anbauen", sagte Hector weiter. Mit Löffel, Messer und anderen Kratz- und Schneidewerkzeugen höhlten die Eltern mit ihren Kindern die Rüben aus und schnitzten gruselige Fratzen hinein.

Mit Teelicht im Inneren leuchten nun die Rüben in diesen Halloween-Tagen in der Dämmerung vor den Auersmacher Haustüren. Ein Riesenspaß für die Kinder und teilweise verrückte Erinnerungen für die Erwachsenen. "Früher haben wir die Rüben auf den Feldern noch selber geklaut und mussten uns vor den Bauern verstecken, wenn diese mit ihren Traktoren vorbeifuhren. Das war vielleicht eine Gaudi", berichtete ein Teilnehmer, der anonym bleiben möchte.

Als die süßlichen Futterrüben noch auf den Feldern an der Oberen Saar angebaut wurden, waren Clara Hemmer und Lena Ziegler noch nicht auf der Welt. Der Spaß am Aushöhlen und Gesichterhineinschnitzen ist damals wie heute ungebrochen. Und der Geschmack? Clara Hemmer hat die Rüben probiert. "Naja, geht so. Es gibt Sachen, die schmecken mir besser."

Rübenschnitzen hat mit Motorradfahren normalerweise nicht besonders viel gemeinsam, doch die Motorradfreude Auersmacher haben am vergangenen Wochenenden erneut unter Beweis gestellt, wie man mit wenigen und einfachen Mitteln eine tolle Aktion für die Dorfgemeinschaft anbieten kann.

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