„Froh, dass Bahn bis Lebach fährt“
Heusweiler/Lebach · Die Saarbrücker Zeitung fuhr gestern um 5.57 Uhr mit der ersten Saarbahn von Heusweiler nach Lebach und zurück. Auf dem Hinweg saßen acht Fahrgäste im Zug, zurück bis zum Marktplatz Heusweiler waren es 18. Tags zuvor nutzten 8000 Bürger die Sonderfahrten auf der neuen Strecke.
Gestern Morgen um 4.12 Uhr begann der reguläre Fahrbetrieb der Saarbahn auf dem neuen Streckenabschnitt zwischen Lebach und Heusweiler . Genau um diese Uhrzeit setzte sich am Lebacher Bahnhof der erste fahrplanmäßige Zug in Richtung Saarbrücken in Bewegung. Der Trubel mit den Sonderfahrten vom Vortag war vergessen - auf den Schienen war der Alltag eingekehrt.
"Alltag" heißt für die Leitstelle in Brebach und die Zugführer, dass der Verkehr reibungslos läuft und damit auch die auf den Fahrplänen angegebenen Ankunfts- und Abfahrtzeiten an den Haltestellen eingehalten werden. An diesem ersten Tag gab es zwar noch einige geringere Verspätungen, Betriebsleiter Michael Irsch war jedoch mit dem Start auf der neuen Strecke zufrieden.
Die Saarbrücker Zeitung fuhr mit der allerersten Bahn von Heusweiler nach Lebach . Abfahrt war um 5.57 Uhr am Haltepunkt Heusweiler Markt. Nur zwei weitere Fahrgäste hatten zu dieser frühen Stunde ebenfalls in der Bahn Platz genommen. Am Haltepunkt Kirschhof stiegen drei weitere hinzu. Eine Frau, die in Lebach arbeitet, schilderte während der Fahrt: "Ich bin über die Weiterführung der Saarbahn bis Lebach hoch erfreut. Bis vorige Woche musste ich noch von Kirschhof aus zur Bushaltestelle Eiweiler Mühle gehen, um die Regionalbuslinie R 9 zu erreichen. Nun habe ich den Saarbahn-Haltepunkt quasi vor der Haustür." An den folgenden Haltestellen in Eiweiler und Landsweiler gesellten sich noch fünf weitere Fahrgäste dazu. Saarbahnfahrer Fatih Bilir erklärte während des kurzen Aufenthaltes in Lebach , er sei sich bewusst, dass er einen historischen Zug auf der Köllertalstrecke fahre.
Während auf der Hinfahrt das obere Köllertal, der landschaftlich schönste Abschnitt auf der gesamten Saarbahnstrecke, noch im Dunkeln lag, zeichneten sich auf der Rückfahrt erste zarte Konturen der Landschaft und der Häuser ab.
Für die bis Eiweiler zugestiegenen Fahrgäste schien diese erste Fahrt nichts Besonderes zu sein. Sie saßen in ihren Sitzen, als wären sie die Strecke schon immer gefahren, befassten sich mit ihren I-Phones, lasen Bücher oder lauschten der Musik aus ihren Kopfhörern. Fahrer Bilir hatte bei der Ankunft am Haltepunkt Marktplatz Heusweiler jedenfalls ein Lächeln im Gesicht.
