Post-Rekord beim heiligen Bischof

St Nikolaus · Etwa 800 Einwohner hat St. Nikolaus im Warndt. Rund ein Achtel engagiert sich ehrenamtlich für die Nikolaus-Aktivitäten im Ort. Zum Team, das Kinderbriefe an den Nikolaus beantwortet, gehören rund 35 Leute – sie hatten 2016 mehr zu tun denn je.

 Die 20 000er-Marke ist erstmals geknackt: Das haben der Nikolaus im Warndt und sein Kinderbrief-Team am 17. Dezember gefeiert. Auf unserem Bild, im heimischen Nikolaus-Postamt aufgenommen, ist Nikolaus-Darsteller Nummer Eins die zentrale Figur. Hinten links Sabine Gerecke, die Leiterin der Kinderbrief-Aktion. Foto: Festausschuss

Die 20 000er-Marke ist erstmals geknackt: Das haben der Nikolaus im Warndt und sein Kinderbrief-Team am 17. Dezember gefeiert. Auf unserem Bild, im heimischen Nikolaus-Postamt aufgenommen, ist Nikolaus-Darsteller Nummer Eins die zentrale Figur. Hinten links Sabine Gerecke, die Leiterin der Kinderbrief-Aktion. Foto: Festausschuss

Foto: Festausschuss

Die 20 000er-Marke war am 17. Dezember geknackt. Und damit war der Strom von Briefen nicht versiegt: Bei der abschließenden Zählung kam der Festausschuss St. Nikolaus auf 21 106 Briefe , die Kinder aus aller Welt an den Nikolaus in St. Nikolaus geschrieben haben. Das sind 2239 Briefe mehr als 2015 und gut drei Mal so viele wie noch 2003. Im Jubiläumsjahr - das Nikolaus-Postamt im Warndt ist 2016 ein halbes Jahrhundert alt geworden - hat es einen neuen Rekord gegeben.

Viel Arbeit für die Ehrenamtlichen, die unter Leitung von Sabine Gerecke die Kinderbriefaktion betreuen. 35 Menschen gehören zum Team, jeder hatte also gut 600 Briefe zu beantworten. Aber "das ist gut zu schaffen", sagt Gerecke im SZ-Gespräch; der Berg verteile sich ja über längere Zeit. 100 Briefe pro Nase und Woche, rechnet sie vor, "das geht". Auch falls die Zahl der Briefe weiter steige, "können wir das stemmen". Denn es stünden noch Helfer auf der Warteliste. Die hätten 2016 nur zu Stoßzeiten mit eingegriffen, seien aber zu dauerhaftem Einsatz bereit. "Einen Leser mehr könnten wir dann allerdings noch gebrauchen", sagt sie - der Festausschuss hat die Brief-Aktion arbeitsteilig organisiert: Leser öffnen die Post, schauen, was die Absender dem Nikolaus mitteilen, ordnen die Briefe unterschiedlichen Kategorien zu und legen sie den Schreibern in die Postkisten. Lesen müsse man ständig, damit der Nachschub nicht stocke, sagt Gerecke; das brauche täglich vier, fünf Stunden.

Rund 88 Prozent der Briefe kamen aus Deutschland. Saarländer und Rheinland-Pfälzer waren die eifrigsten Schreiber, gefolgt von Baden-Württembergern und Nordrhein-Westfalen. Auch international ist die Adresse des Nikolaus im Warndt bekannt: In 42 Länder außerhalb Deutschlands haben die Ehrenamtlichen Antworten geschickt, erstmals nach Israel, Kenia und Mazedonien und erstmals auf Chinesisch. Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch und Polnisch gehören ohnehin zum nikolausigen Sprachen-Repertoire. Und auch der heilige Bischof persönlich kann Fremdsprachen: Neben Rudolf Langer, der seit Jahren den Nikolaus verkörpert, schlüpft mitunter auch Régis Metzger ins Bischofs-Kostüm. Der Franzose, der in St. Nikolaus lebt, spricht neben seiner Muttersprache und dem Deutschen auch Englisch. So ist er der Nikolausdarsteller der Wahl, wenn die Vertretung des Saarlandes in Berlin bunt gemischtes Hauptstadt-Volk einlädt zum Nikolausempfang.

 Beim Auftritt in der Berliner Saarland-Vertretung ist Nikolaus-Darsteller Nummer Zwei dabei. Foto: Festausschuss

Beim Auftritt in der Berliner Saarland-Vertretung ist Nikolaus-Darsteller Nummer Zwei dabei. Foto: Festausschuss

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Viel Arbeit hin oder her - die Briefaktion geht weiter, "selbstverständlich!", sagt Sabine Gerecke. Wobei sie bekennt, dass die Ehrenamtler im Jubiläumsjahr gelegentlich an ihre Grenzen gestoßen seien, vor allem durch das große Medien-Interesse: "Wir brauchen alle erstmal eine Auszeit." Aber bald, fügt sie lachend an, werde wohl wieder jemand klingeln und an die Vorbereitungen für den Advent 2017 erinnern.

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