Petra Fretter macht jetzt große Politik
Karlsbrunn · Immer wieder stand sie bei der CDU auf einem Nachrückerplatz. Und jetzt hat's gefunkt: Petra Fretter, Ortsvorsteherin von Karlsbrunn, ist jetzt Mitglied des saarländischen Landtags. Und möchte diesen Job auch weitermachen.
An ihrem neuen Arbeitsplatz fühlt sich Petra Fretter (56) richtig wohl. "Es macht mir ungemein viel Spaß", versichert die frisch gebackene Landtagsabgeordnete in ihrem Saarbrücker Büro. Während der Einarbeitungsphase liest die CDU-Politikerin sehr viel: Gesetzestexte, Pressespiegel, Fachzeitschriften. Aktuell studiert sie die Verfassung des Saarlandes und die Geschäftsordnung des Landtages. Fretter bereitet sich gewissenhaft auf ihre neue Aufgabe vor. "Damit ich weiß, wovon ich rede", sagt die Christdemokratin.
Ihren bisherigen Job als Medizinisch-Technische-Assistentin im Marienhaus-Klinikum Saarlouis-Dillingen hat Fretter erst mal an den Nagel gehängt, vom Arbeitgeber wurde sie freigestellt. Vor gut einem Monat hat die Karlsbrunnerin ihr Mandat angenommen, am 18. Mai wurde das Neumitglied von Landtagspräsident Klaus Meiser (CDU ) im Plenum vereidigt.
Fretter ist nachgerückt für Uwe Conradt , dem neuen Direktor der Landesmedienanstalt. Somit hat die Region nun vier Landtagsabgeordnete : Neben Fretter sitzen Gisela Rink (CDU ) aus Fürstenhausen, Margriet Zieder-Ripplinger (SPD ) aus St. Nikolaus und Christiane Blatt (SPD ) aus Ludweiler im saarländischen Parlament. Ein Landtagsmandat hatte Petra Fretter schon lange angestrebt, drei Mal kandidierte sie vergeblich. Jetzt freut sie sich auf die neue Herausforderung. Und ist auch ein bisschen stolz: Erstmals seit über 50 Jahren, berichtet sie, habe es wieder ein Großrosseler CDU-Politiker in den Landtag geschafft.
Das neue Mitglied arbeitet im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Dem Petitions- und dem Datenschutzausschuss gehört die Christdemokratin ebenfalls an. Außerdem ist sie jugendpolitische Sprecherin der Fraktion. "Ich bin jemand, der den Dialog sucht", betont Fretter. Demnächst stellt sie sich beim Landesjugendring vor.
Seit 20 Jahren macht Petra Fretter in Großrosseln Kommunalpolitik. Sie ist Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes, Mitglied im Gemeinderat und Ortsvorsteherin von Karlsbrunn. In ihrem Heimatort stehen zwei Großvorhaben an: Der Zweckverband Regionalentwicklung Warndt will das Jagdschloss sanieren. Und die Gemeinde plant einen Anbau an das Clubheim des SV Karlsbrunn, als Ersatz für die geschlossene Turnhalle. "Beide Projekte sind auf einem guten Weg", erklärt die Abgeordnete.
Ihr Landtagsmandat soll kein kurzes Intermezzo bleiben. Fretter will auch in der nächsten Legislaturperiode mitmischen. Im September stellt die CDU die Wahlkreislisten auf, im März 2017 wählen die Saarländer ihren neuen Landtag. "Ich wäre sehr froh, wenn ich die Arbeit fortsetzen dürfte", sagt Petra Fretter.
