Heute gibt's schon fünf Stunden

Großrosseln · 52 Abc-Schützen in Großrosseln und 381 in Völklingen haben gestern erstmals die Schulbank gedrückt. In Großrosseln war es auch der Start im neuen Schulgebäude, das Platz für alle Klassenstufen hat – für die Lehrer eine Arbeitserleichterung.

 Nanu, die Eltern sind weg? Bei der Rosseler Schulanfängerin Lilly (vorn rechts) flossen ein paar Tränen. Ihre Banknachbarin Asya tröstete. Heute, am zweiten Schultag, geht's für die Erstklässler ganz ohne Eltern weiter. Und natürlich auch ohne Schultüte. Foto: Jenal

Nanu, die Eltern sind weg? Bei der Rosseler Schulanfängerin Lilly (vorn rechts) flossen ein paar Tränen. Ihre Banknachbarin Asya tröstete. Heute, am zweiten Schultag, geht's für die Erstklässler ganz ohne Eltern weiter. Und natürlich auch ohne Schultüte. Foto: Jenal

Foto: Jenal

"Ich bin da, das ist wahr, das ist wunderbar", schallt es am Montagmorgen durch die Pfarrkirche St. Wendalinus. Mit einem ökumenischen Gottesdienst starten die 52 Großrosseler Abc-Schützen in den ersten Schultag. Neben Gemeindereferentin Martina Scholer und Prädikantin Ute Decker wirken auch Zweitklässler mit. Ihre Botschaft an die jüngeren Kollegen: "Kindergartenzeit ade, jetzt lernst du das ABC. Stolz wirst du den Ranzen tragen und neugierig so manches fragen."

Am Ende der Feier teilt Schulleiterin Annette Bühring die Klassen ein. Dann übernehmen ihre Kollegen Oliver Jochum und Carina Mannebach. Die Lehrer führen ihre Schützlinge in den Wilhelm-Heinrich-Weg, erstmals betreten die Jungs und Mädchen den Klassensaal. "Einfach irgendwo hinsetzen", ruft Klassenlehrer Jochum. Die genaue Sitzordnung wird später geklärt. Die Eltern machen ein paar Schnappschüsse fürs Familienalbum, und der Pädagoge zählt schnell noch mal durch.

Wenig später verabschieden sich Mama und Papa. Während die Kinder ihre Mitschüler und Lehrer beschnuppern, servieren die Eltern der Zweitklässler den Vätern und Müttern der Schulneulinge in der Cafeteria Kaffee und Kuchen. Nach dem relativ kurzen Auftakt beginnt heute der Ernst des Lebens. Am zweiten Unterrichtstag drücken die Erstklässler bereits fünf Stunden die Schulbank.

Nicht nur sie müssen sich an eine neue Umgebung gewöhnen. Ihre älteren Mitschüler und die zwölf Lehrer der Grundschule betreten ebenfalls Neuland. Bisher gingen die Erst- und Zweitklässler in St. Nikolaus zur Schule, die Dritt- und Viertklässler drückten am Rosseler Klosterplatz die Schulbank. Nun lernen alle 189 Schüler unter einem Dach. Neben neuen Nutzern hat das Gebäude auch einen neuen Namen: Wilhem-Heinrich-Grundschule.

Früher wurden in den Räumen die Jungs und Mädchen der Robert-Schuman-Gemeinschaftsschule unterrichtet. Die Gemeinde Großrosseln hat die Immobilie vom Regionalverband Saarbrücken übernommen. "Die Schule ist wunderschön geworden", sagt Schulleiterin Bühring. Sie dankt der Gemeindeverwaltung und lobt Hausmeister Rolf Herth für seine "unglaubliche Geduld" bei der Organisation vor Ort. Die Rektorin ist froh über die Zusammenlegung. Wenn alle Lehrer an einem Ort tätig sind, lässt sich der Vertretungsunterricht besser organisieren. Die Kommunikation, erläutert sie, sei nun deutlich einfacher.

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Auf einen BlickIn Völklingen haben nach Auskunft von Kurt Kasper, des zuständigen Fachbereichsleiters im Rathaus, 381 Abc-Schützen gestern erstmals die Schulbank gedrückt. Und zwar 80 in der Grundschule Bergstraße (vier Klassen), 44 in Fürstenhausen (zwei Klassen), 51 in Geislautern (zwei Klassen), 27 in Wehrden (eine Klasse), wohl 37 in der Haydnstraße (zwei Klassen), 49 auf dem Heidstock (zwei Klassen), 68 in Ludweiler (drei Klassen) und 25 in Lauterbach (eine Klasse). Flüchtlingskinder - Kasper schätzt, dass derzeit sechs bis acht kleine Flüchtlinge im Schulalter in Völklingen leben - sind gestern noch nicht an den Grundschulen angemeldet worden. dd

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