Gemeindrat Großrosseln diskutiert über neue Deponie

Großrosseln · Das gibt es nur ganz selten im Gemeinderat Großrosseln. Auf Antrag von Norbert Wagner (fraktionslos) wurde am Donnerstag geheim abgestimmt. Bei dem Tagesordnungspunkt ging es um die Pläne der Firma Sandabbau Velsen GmbH, auf ihrem Gelände neben der alten Grube Velsen eine Deponie einzurichten für Abfälle mit sehr geringem Schadstoffgehalt, beispielsweise Bauschutt. Die Fläche, auf der die Deponie entstehen soll, liegt auf Klarenthaler Bann. Das Land ist Herr des Genehmigungsverfahrens, die Kommunen werden dazu angehört. Laut Planungsbüro wird mit einem jährlichen Aufkommen von rund 50 000 bis 100 000 Tonnen zu deponierenden Massen gerechnet. Daraus ergibt sich ein zu erwartendes Verkehrsaufkommen von rund 50 Lastwagen am Tag für den Deponiebetrieb. Neben Norbert Wagner äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Fred Schuler kritisch. Der zusätzliche Verkehr auf der Landstraße 163 und die daraus resultierende noch stärkere Verschmutzung der Straße sei nicht verkraftbar.

 Über die Landstraße 163 sollen täglich rund 50 Lastwagen rollen, die Bauschutt und anderes Material transportieren, wenn das Land die Genehmigung für eine Deponie neben der alten Grube Velsen erteilt. Foto: jenal

Über die Landstraße 163 sollen täglich rund 50 Lastwagen rollen, die Bauschutt und anderes Material transportieren, wenn das Land die Genehmigung für eine Deponie neben der alten Grube Velsen erteilt. Foto: jenal

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Deshalb, so Schuler, werde seine Fraktion dem Vorhaben nicht zustimmen. Die Sorgen der CDU teilten auch SPD und Verwaltung - allerdings zogen sie eine andere Schlussfolgerung. Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) schlug vor, die Bedenken in die Stellungnahme einfließen zu lassen und eine Zustimmung mit zwei Bedingungen zu verknüpfen: Die L 163 soll entsprechend ausgebaut und die jetzt schon starke Verschmutzung der Straße reduziert werden.

Bei einer Ablehnung, erläuterte der Rathauschef, würden diese Forderungen in der Stellungnahme nicht vermerkt. Ein "Ja, aber" sei besser als ein striktes "Nein", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Markus Ernst.

Dieser Argumentation folgte die Mehrheit. Mit 14 zu neun Stimmen wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung angenommen. Alle anderen Abstimmungen verliefen einstimmig.

Für die energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Naßweiler wurde die entsprechende Architektenleistung vergeben. Außerdem befürwortete der Gemeinderat grundsätzlich die Ausschreibung eines Beratungs- und Gutachterauftrages zur Begleitung der interkommunalen Zusammenarbeit mit Völklingen.

Externe Fachleute sollen bei der Umsetzung bereits angedachter Kooperationen helfen, etwa in den Bereichen Ordnungsamt und Bauhof. Außerdem sollen sie untersuchen, in welchen weiteren Aufgabenfeldern Möglichkeiten der Zusammenarbeit bestehen.

Vor einer Umsetzung des Beschlusses wird das Thema aber nochmals im Gemeinderat beraten, unter Beteiligung des Personalrats.

Die Kosten des später zu vergebenden Auftrages werden durch das Land erstattet.

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