Bürger wollen zu Hause sicher leben

Großrosseln · Sie kommen bevorzugt bei Tag, brechen mit brutaler Gewalt ein und durchwühlen die Räume auf der Suche nach Bargeld und Schmuck. 150 Großrosseler wollten wissen, wie man Einbrechern das Leben erschwert.

Was sind die Schwachstellen meines Hauses? Mit welchen technischen Hilfsmitteln kann ich die eigenen vier Wände sicherer machen? Wird die Nachrüstung zum Einbruchschutz finanziell gefördert? Viele Fragen rund ums Thema Wohnungseinbrüche wurden am Sonntagnachmittag in Großrosseln beantwortet. Die Sparkasse Saarbrücken, die Gemeinde Großrosseln und die saarländische Polizei hatten gemeinsam zum ersten Sicherheitstag im Warndt eingeladen.

Rund ein Dutzend Firmen und Organisationen stellten sich in der Rosseltalhalle vor, von Handwerksbetrieben bis zur Opferschutzorganisation Weißer Ring. Tipps und Infos gab es nicht nur an den Ständen, sondern auch in einigen Vorträgen.

Reiner Both, Spezialist von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Saarbrücken, erläuterte das Vorgehen der Einbrecher. Die Zeit zwischen morgens acht Uhr und abends 20 Uhr ist bei ihnen besonders beliebt. "Sie wollen schnell und ohne großen Widerstand reinkommen", erklärte der Experte den rund 150 Zuhörern. Meist verschaffen sich die ungebetenen Gäste über Terrassentüren oder Fenster Zutritt. "Mit purer Gewalt ", erläuterte Both. Schraubendreher oder Brecheisen dienen zum Aufhebeln. Wenn sie das schaffen, suchen die Eindringlinge dann in der Wohnung vor allem nach Bargeld und Goldschmuck.

Einfache Verhaltensregeln helfen, den Einbrechern ihre Arbeit zu erschweren. Die Wohnung sollte immer einen bewohnten Eindruck hinterlassen. Licht schreckt ab. Das Fenster sollten bei Abwesenheit nie gekippt bleiben, Haustüren immer zweimal abgeschlossen werden.

Neben dem wachsamen Nachbarn hilft auch die Technik. Bei der Nachrüstung von Fenstern und Türen ist eine fachgerechte Montage wichtig. Der Aufwand lohnt sich: Gelangen die Kriminellen nicht innerhalb weniger Minuten ins Haus, suchen sie das Weite. Fast jeder zweite Einbruch scheitert.

Markus Allgayer von der Saarländischen Investitionskreditbank (SIKB) erläuterte die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Einbruchschutzmaßnahmen. Ein Zuschuss von zehn Prozent der förderfähigen Kosten kann beantragt werden, maximal sind 1500 Euro möglich. Gefördert wird zum Beispiel die Nachrüstung von Fenstern durch abschließbare Griffe, Rollläden und Gitter. Dabei wichtig: Der Zuschuss-Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Alternativ werden Maßnahmen zum Einbruchschutz auch über einen zinsgünstigen Kredit gefördert.

polizei-beratung.de

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