Alter Bahndamm stört im Ortskern

Großrosseln · Da fährt kein Zug mehr, aber Bahndamm und Brücke sind noch da. Ein Abriss wäre nach Meinung von Ortsvorsteher Jörg Steuer günstig für die weitere Entwicklung in Großrosseln. Lieb und wert ist Steuer dagegen der alte Bahnhof, an dem sich dank privater Initiative nun endlich etwas tut.

 Ortsvorsteher Jörg Steuer freut sich: Ein Großrosseler Brüderpaar hat den alten Bahnhof erworben und will ihn denkmalgerecht sanieren. Foto: Becker & Bredel

Ortsvorsteher Jörg Steuer freut sich: Ein Großrosseler Brüderpaar hat den alten Bahnhof erworben und will ihn denkmalgerecht sanieren. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Das vergangene Jahr stand im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Verschwisterung mit Petite-Rosselle. "Die Feiern waren so, wie wir es uns vorgestellt haben", sagt Ortsvorsteher Jörg Steuer (57). Da sich Rosseler Vereine für Rosseler Bürger engagierten, kamen die Organisatoren mit einem geringen Budget aus. Die Gemeinde, erläutert der Beigeordnete, musste lediglich 410 Euro für Anstecknadeln berappen. Gepflegt wird die Partnerschaft nicht nur bei Jubiläen . "Die Verwaltungen und die Vereine arbeiten gut zusammen", berichtet Steuer.

Viele Franzosen kaufen auch in Großrosseln ein. Die Ansiedlung eines Schuhgeschäftes und eines Drogeriemarktes in der Bahnhofstraße haben den Bereich zwischen Rossel und Bahnlinie aufgewertet. Aber sie haben auch für zusätzlichen Verkehr gesorgt. Rund um die Eisenbahnunterführung gibt es mehrere Zufahrten zu Einkaufsmärkten. Die Lage ist unübersichtlich, immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Das Ergebnis einer verkehrstechnischen Untersuchung zeigt: Ein Kreisel im Bereich von Drogeriemarkt und Schuhgeschäft könnte die Problematik entschärfen. Steuer plädiert für den Rückbau der Eisenbahnbrücke und des Bahndamms Richtung Emmersweiler. Durch die Öffnung des Geländes würden mehr Möglichkeiten zur Verkehrsgestaltung geschaffen.

Unterschiedlich ist die Entwicklung bei zwei Immobilien im Ort. Die gute Nachricht: Ein Großrosseler Brüderpaar hat den alten Bahnhof erworben und will ihn denkmalgerecht sanieren. Nichts Neues zu vermelden gibt es hingegen vom Haus Jochum. Das marode Gebäude in der Ortsmitte verfällt weiter. Ein paar Meter weiter wurde der Marktplatz in Ordnung gebracht. Zwei Metallbänke und ein Mülleimer sind installiert, Absperrpoller verhindern wildes Parken. Steuer ist zufrieden mit der Gestaltung. Und er freut sich über das Gesundheitszentrum, das in der Ludweilerstraße gebaut wird.

Handlungsbedarf besteht beim in die Jahre gekommenen Clubheim der Fußballer. Die sanitären Anlagen entsprechen nicht mehr den Anforderungen, in den Spielpausen stehen die weiblichen Fans vor dem Damen-WC Schlange. Für die Toiletten ist eine Containerlösung angedacht.

Die ehemalige Schule am Klosterplatz, die als Sammelunterkunft für Kriegsflüchtlinge hergerichtet wurde, ist zur Zeit nicht belegt. Sie stehe aber weiterhin für die Unterbringung von Flüchtlingen bereit, erläutert Steuer. Die Grundschüler, die dort früher unterrichtet wurden, fühlen sich in ihrem neuen Domizil im ehemaligen Gebäude der Gemeinschaftsschule wohl. "Kinder und Lehrer sind begeistert", versichert der SPD-Mann.

Nicht begeistert sind die Anwohner von den Autofahrern, die die Durchgangsstraße L 164 als Rennstrecke missbrauchen. "Es passieren immer wieder schwere Unfälle", berichtet Steuer. Deshalb spricht er sich für stationäre Blitzer aus.

Die Verlegung von Glasfaserkabel fürs schnelle Internet geht weiter. Steuer hofft, dass die Arbeiten im Gemeindebezirk 2018 beendet werden.

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