Kampf gegen Raser und für den Sportplatz

Emmersweiler · Verkehrsberuhigung ist in Emmersweiler ein großes Thema – die Bürger klagen über Raser, berichtet Ortsvorsteher Norbert Herth. Ansonsten wirbt der SPD-Mann für Verschönerungs-Projekte, zum Beispiel am Brunnen in der Ortsmitte.

 Die Alte Schule in Emmersweiler ist marode, das Gemäuer ist feucht – Ortsvorsteher Norbert Herth, hier vor dem Bau, hat wenig Hoffnung, dass sie wieder in Schuss gebracht wird.

Die Alte Schule in Emmersweiler ist marode, das Gemäuer ist feucht – Ortsvorsteher Norbert Herth, hier vor dem Bau, hat wenig Hoffnung, dass sie wieder in Schuss gebracht wird.

Foto: Becker & Bredel

Im Juli 2014 wurde Norbert Herth (60) zum Ortsvorsteher vom Emmersweiler gewählt. "Ich habe es mir einfacher vorgestellt", berichtet der Kommunalpolitiker im Gespräch mit unserer Zeitung. Um Fördergeld für Projekte zu erhalten, muss er an viele Türen klopfen. Auch beim Regionalverband und in den Ministerien kennt man den SPD-Mann mittlerweile.

Herth, der beim Saarbrücker Ordnungsamt arbeitet, wirbt zurzeit für die Sanierung des Dorfbrunnens in der Ortsmitte. Sobald die Finanzierung steht, wird in die Hände gespuckt. Genügend Helfer, die mit anpacken, finden sich bestimmt. Im Juli vorigen Jahres konnte die Dorfgemeinschaft bereits einen Erfolg feiern: Das Freiluft-Schachfeld vor der Alten Schule wurde eingeweiht.

Demnächst wird es in Emmersweiler ein zweites ehemaliges Schulhaus geben. Im Sommer verlässt der Nachwuchs die Gemeinschaftsschul-Dependance, zukünftig wird nur noch in Ludweiler unterrichtet. Geht es nach Herth, steht die energetisch sanierte Immobilie in der Straße In den Kreuzlängten nicht lange leer. Er schlägt vor, dass die Ortsvereine, die zurzeit noch in der Alten Schule beheimatet sind, dorthin umziehen. Einen Teil der Immobilie könnte man auch vermieten, etwa an Gewerbetreibende. Die Hoffnung, dass die marode Alte Schule in der Lothringer Straße wieder in Schuss gebracht wird, hat Herth inzwischen fast aufgegeben. Kaum ist eine Wand neu gestrichen, frisst sich die Feuchtigkeit schon wieder durch die Farbe.

Für die Sanierung des Sportplatzes der Fußballer wird er jedoch weiterhin kämpfen. "Ich will, dass der Platz in einen bespielbaren Zustand versetzt wird", betont der Sozialdemokrat. Die Emmersweiler Kicker engagieren sich nicht nur auf dem Platz. Der Sportverein lädt immer wieder zu kulturellen Veranstaltungen ein.

Gute Nachrichten gibt es vom ehemaligen Feuerwehrgerätehaus. Das Gebäude, das nach dem Umzug der Wehr in die Wache Süd verwaist war, wurde durch die Ortsinteressengemeinschaft angemietet. Das Gerätehaus, das über Toiletten, Küche und Lagermöglichkeiten verfügt, spielt im Dorfleben eine zentrale Rolle. Vor der Tür wird das Martinsfeuer entzündet, im Umfeld geht die Kirmes über die Bühne. Und mittlerweile wird dort auch am 1. Mai gefeiert.

Ein Dorn im Auge sind den Bürgern die Autofahrer, die durchs Dorf rasen. Der Ortsrat hat die Gemeindeverwaltung aufgefordert, umgehend ein Konzept zur effektiven Verkehrsberuhigung zu erarbeiten. "Es geht nur über massive Kontrollen", glaubt der Ortsvorsteher. Da die Gemeinde keine eigenen Blitzer hat, setzt er auf die Kooperation mit anderen Kommunen.

Nicht nur deutsche Autofahrer verhalten sich rücksichtslos. Deshalb ist Herth mit dem Bürgermeister von Morsbach in Kontakt. Sein Kollege wird die Bürger im französischen Mitteilungsblatt bitten, die deutschen Verkehrsregeln einzuhalten. "Die Partnerschaft funktioniert", sagt Herth mit Blick auf die gute Kommunikation mit den Nachbarn. Und im nächsten Jahr wird wieder gemeinsam gefeiert: 2018 steht das 25-jährige Jubiläum der Verschwisterung auf dem Programm.

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