Protest gegen Naturschutzgebiet Warndt wird stärker

Dorf im Warndt/Naßweiler · Der Plan des saarländischen Umweltministeriums, den Warndt als Naturschutzgebiet auszuweisen, findet in Großrosseln keine Sympathie. Nach dem Ortsrat von St. Nikolaus haben jetzt weitere Gremien einstimmig dagegen votiert.

 Warndtwald-Kreuzung: Wichtige Wander- und Radwege verlaufen hier. Foto: Ruppenthal

Warndtwald-Kreuzung: Wichtige Wander- und Radwege verlaufen hier. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Einstimmig haben die Ortsräte Dorf im Warndt und Naßweiler am Donnerstagabend gegen den Verordnungsentwurf zur Ausweisung eines Naturschutzgebietes "Warndt" votiert.

In den Sitzungen kritisierte Großrosselns Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD ) den Zeitdruck, unter dem die Gemeinde steht: Bis zum 8. März muss sie als so genannter Träger öffentlicher Belange eine Stellungnahme zu dem Verordnungsentwurf abgeben. Das Verfahren, erklärte der Verwaltungschef, solle "im Schweinsgalopp durchgepeitscht werden". Er hätte lieber in Ruhe mit den Bürgern über das Vorhaben diskutiert.

Wenn der aktuelle Entwurf des saarländischen Umweltministeriums umgesetzt wird, erläuterte Dreistadt, dürften abseits der Wege keine Pilze oder Kräuter mehr gesammelt werden. Ein Ranger werde die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren, die Strafen bei Zuwiderhandlung seien horrend.

Man werde versuchen, Änderungen zu erwirken, erklärte der Rathauschef. Er habe allerdings Bedenken, ob dies noch gelinge. Denn die Rosseler stehen mit ihren Einwänden womöglich ziemlich alleine da. Die Bürgermeister von Wadgassen und Überherrn, berichtete Dreistadt, fänden die Pläne positiv.

Neben den sechs Ortsräten werden sich auch noch der Bauausschuss und der Gemeinderat mit der Thematik befassen. Das Naturschutzgebiet, das das saarländische Umweltministeriums ausweisen möchte, ist 5091 Hektar groß und umfasst den gesamten Warndtwald.

Nach der Auswertung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wird der Entwurf öffentlich ausgelegt. Dann können auch Bürger ihre Bedenken einbringen. > Weitere Berichte aus den Ortsräten folgen.

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