Regen und Rauchschwaden in der Dunkelheit

Friedrichsthal · Sie hätte so schön sein können, die Walpurgisnacht in Friedrichsthal. Doch das Wetter spielte überhaupt nicht mit. So waren die Besucher froh, sich wenigstens an einem lodernden Feuer aufwärmen zu können.

 Die Wehrleute sorgten in Friedrichsthal dafür, dass das herrliche Walpurgisnacht-Feuer immer ordentlich loderte. Auch aufwärmen konnten sich die Besucher hier, denn das Wetter war am Samstag leider nicht gerade passend zum geselligen Ereignis. Foto: Thomas Seeber

Die Wehrleute sorgten in Friedrichsthal dafür, dass das herrliche Walpurgisnacht-Feuer immer ordentlich loderte. Auch aufwärmen konnten sich die Besucher hier, denn das Wetter war am Samstag leider nicht gerade passend zum geselligen Ereignis. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Rauchschwaden ziehen über den Marktplatz, mehrere Schwedenfeuer reihen sich um den Scheiterhaufen, den die Friedrichsthaler Feuerwehr immer wieder mit Holzpaletten und Dachlatten nachfüttert. Bei der vierten Walpurgisnacht - eine Veranstaltung, die in der Stadt in Windeseile einen gewissen Kult-Charakter erlangt hat - singt die Gruppe "Exile Hill" Fetziges, ganz getreu dem Band-Motto "It's only Rock and Blues". Die Jungs aus Saarbrücken lassen dazwischen vom 40-Tonner-Partytruck aus ihre Ironie spielen und motivieren das Publikum: "Prost Leute. Trinken wir auf das gute Wetter". Doch der Wettergott schien den veranstaltenden Friedrichsthaler Gewerbetreibenden und Vereinen einen kleinen Strich durch die Rechnung zu machen. Regen und kühle Temperaturen trieben die Besucher immer wieder zum Aufwärmen rund um das stimmungsvolle Hexenfeuer.

Viele Vereine und Initiativen beteiligten sich mit Mitmachständen und verkauften Speisen und Getränke. Für die Kleinen hatte der Karnevalsverein Blau-Weiß eigens ein Hexenschminken organisiert und bot neben wärmendem Hexenpunsch auch Gegrilltes und Curryfrikadellen an. Daneben lud die Arbeiterwohlfahrt (AWO) zum salonfähigen "Hugo" und Schmalzbroten ein, und die Kneisjer vom Hoferkopp hatten sich an diesem Abend auf Crément und Bowle spezialisiert. Einen weiteren heißen Höhepunkt präsentierten "Prometheus Erben" in der Dunkelheit. Die Künstler-Gruppe aus Merchweiler lieferte mit den unterschiedlichsten Effekt-Utensilien eine abwechslungsreiche Feuershow ab. Dafür gab es nicht nur von den kleinen Besuchern viele begeisterte "Ohhhs" und "Ahhhs". Da die Hexennacht auf einen Samstag fiel, luden viele Friedrichsthaler Geschäfte über die üblichen Geschäftszeiten hinaus bis in die Abendstunden zum Bummeln durch die Stadt ein. Und so hatten die Veranstalter ("Wir hoffen auf einen tollen Abend") im Vorfeld nicht zu viel versprochen.

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Hintergrund Als Walpurgisnacht ist die Nacht vom 30. April auf 1. Mai überliefert. Der Begriff leitet sich von der historisch belegten Persönlichkeit "Walburga" beziehungsweise "Walpurga" (etwa 710-779) ab, einer aus England stammenden adeligen Äbtissin des Klosters Heidenheim. Sie war Patronin der Mägde und Bäuerinnen und galt als Helferin gegen bösen Zauber und Hexen. Walburga wurde an einem 1. Mai, vermutlich schon im Jahr 870, heilig gesprochen. "Zu Walpurgis" werden traditionell die Maibäume aus dem Wald in den Ort geholt. Der Baum soll dabei die Fruchtbarkeit der Natur symbolisieren. chm

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