Mit rundem Leder für den guten Zweck

Dudweiler · 2500 Euro sind das stolze Ergebnis eines Benefizturniers der Turmschule. Das Geld ist für ein neunjähriges Mädchen bestimmt.

 Mit Spaß waren auch diese jungen Kicker dabei. Foto: Iris Maurer

Mit Spaß waren auch diese jungen Kicker dabei. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"So ein trauriges Schicksal", sagt Claudia Baumann. Die Integrationshelferin an der Turmschule in Dudweiler ist eine von sehr vielen Besuchern, die es am Samstagmorgen in die Sporthalle am Dudobad zieht. Der Grund dafür ist eigentlich ein schöner: Die Turmschule veranstaltete ein Benefizturnier. Der Anlass jedoch ist ein tieftrauriger: Der Erlös aus den Fußballspielen ist für die Familie in Elm, deren Schicksal vor etwa vier Wochen das gesamte Saarland ergriff.

Bei einem Hausbrand starben ein fünfjähriger Junge sowie sein Vater und seine schwangere Mutter. Nur die neunjährige Tochter und die ebenfalls in dem Haus lebenden Großeltern kamen davon. Ein wahrhaft trauriges Schicksal, besonders wenn man sich vorstelle, dass das Kind jetzt quasi allein dasteht, ergänzt Claudia Baumann. Umso erstaunlicher sei es, dass trotzdem eine einigermaßen gute Stimmung herrschte.

Stolze 2500 Euro sind zusammengekommen, teilte Schulleiterin Natalie Koch am Ende des Tages mit. Erst vor etwa zwei Wochen entschied man sich intern, das Turnier auszurichten. Initiiert wurde es von Lehrerin Saskia Schluchter, der das Unglück in Elm besonders naheging.

Etwa 350 Besucher seien es im Laufe des Tages dann geworden, so die Schulleiterin. Gesammelt wurden Spenden, der Verkauf von Kaffee und Kuchen floss mit ein. Zusätzlich wurde ein von Bildungsminister Ulrich Commerçon unterschriebener Ball versteigert - für 95 Euro. Da war das Regierungsmitglied tatsächlich als "Glücksminister" unterwegs, wie ihn Natalie Koch bezeichnete.

Letztlich setzte sich "Team Grün" im Finale mit 3:1 gegen "Team Blau" durch. Die beiden Schülermannschaften waren gegeneinander angetreten, wobei Sahid mit seinen drei Treffern quasi im Alleingang für die Entscheidung sorgte. Zwei seiner Treffer gelangen ihm durch lange Abstöße von seinem Torwart, die er kurz vorm gegnerischen Tor annahm und versenkte. Seine Leistung krönte er mit dem 3:0, bei dem er im Stile Maradonas einen Alleingang über fast das komplette Feld hinlegte. Mit einem schönen Spielzug gelang Team Blau dann immerhin noch der Ehrentreffer. Im Spiel um Platz drei trafen die Mannschaften der Eltern gegen die Lehrer aufeinander. Hier gingen die Eltern mit 1:0 siegreich aus der Partie hervor.

Bereits vorher wurden die Halbfinals zwischen den vier Teams ausgetragen, und die "Radio-Salü-Allstars" traten außer Konkurrenz zu einem Einlagespiel an. In allen Partien konnte man gelungene Spielzüge und viel beklatschte Einzelaktionen wie das "Tunneln" eines Gegners oder gekonnte Dribblings bewundern.

 Auch nach dem Eintreffen der Rettungskräfte schlugen am 9. Januar noch riesige Flammen aus dem Haus in Schwalbach-Elm. Archivfoto: Becker&Bredel

Auch nach dem Eintreffen der Rettungskräfte schlugen am 9. Januar noch riesige Flammen aus dem Haus in Schwalbach-Elm. Archivfoto: Becker&Bredel

Auch wurde die reguläre Anzahl der Spieler nicht so eng gesehen. Denn unter die sechs Feldspieler mischten sich auf großem Feld stellenweise als "Glücksbärchis" verkleidete Maskottchen in die Abwehr. Die Besucher am Spielfeldrand tanzten zu Shakiras WM-Song "Waka Waka (This Time for Africa)" oder zu Liedern der Gruppe Sportfreunde Stiller. Gute Stimmung also trotz des bedrückenden Hintergrundes.

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