Die vierbeinigen Flitzer und der Film-Star

Dudweiler · Auf der Anlage des Polizei- und Schutzhunde-Sportvereins (PSSV) Dudweiler war am vorigen Sonntagvormittag jede Menge Betrieb. In drei Klassen liefen die Vierbeiner um die Wetter – auch welche, deren Halter nicht dem Verein angehören.

 Heike Spengespeick mit „Wessi Darius“. Foto: Thomas Seeber

Heike Spengespeick mit „Wessi Darius“. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Als Soldat ist er ein Mann knapper und klarer Worte. Und so hält es Gerhard Grieß auch im Ehrenamt. Wie beim Polizei- und Schutzhunde-Sportverein (PSSV) Dudweiler , bei dem er zum Jahresbeginn das Amt des Vorsitzenden übernommen hat. "Hunderennen ist angesagt", so seine kargen Worte am Sonntagvormittag auf der Vereinsanlage in den kurzen Rödern zu Beginn des Hunderennens.

Wie das geht, erklärt Vorstandskollegin Annelie Woll: "Wir haben eine 50-Meter-Stecke abgesteckt." An Start und Ziel ist eine Lichtschranke installiert, die Zeit wird also elektronisch gemessen, die schnellsten Vierbeiner der drei Klassen klein, mittel und groß gewinnen. Urkunden und Präsente gibt es aber für alle Teilnehmer, versichert Woll. Während die Hundehalter die Strecke noch gemächlich absolvieren, ist von ihren besten Freunden auf vier Pfoten Tempo gefragt. So auch bei dem von Julia Theis, die im Ziel ihren schwarz-weißen Mops Sunny erwartet. Die Motivation für die Tiere ist unterschiedlich. Einige Hundehalter verlassen sich darauf, den Hund beim Namen zu rufen oder ein lautstarkes Kommando zu geben. Andere locken mit dem Lieblingsspielzeug. Sie lassen es quietschen, schwenken es über dem Kopf, oder tun beides. Meistens funktioniert das auch, die aufmerksamen vierbeinigen Begleiter werden zu rasenden Rassehunden.

Manchmal wird es aber auch lustig: So entscheidet sich ein noch relativ junger Hund mitten im Sprint, die Kurve zu kratzen und mit dem vor wenigen Minuten im Wartebereich neu gewonnenen Spielkameraden zu toben. Das ist Toby, der Jack-Russel-Terrier des Kleinblittersdorfers Rüdiger Kramer, der wenige Minuten später unter sechs Sekunden bleibt und damit die Spitzenzeit in dieser Kleinhunde-Klasse läuft. Und nebenbei mit seinen Tricks schon ein kleiner Film-Star auf dem Internetportal Youtube ist und wie selbstverständlich auch bei Facebook zuhause ist.

Den PSSV gibt es schon seit 1911, lange war er tatsächlich nur Trainingsverein für Polizei- und Schutzhunde. Das hat sich mit der Zeit geändert. Der neue Vorstand hat sich zum Jahresbeginn vorgenommen, frischen Wind in die Vereinssegel zu blasen. Dazu gehört es auch, dass zum Vereins-Hunderennen auch Hunde von Vereinsgästen laufen dürfen. In den drei Jahren zuvor war der Start beim Wettbewerb den Vereinsmitgliedern vorbehalten. Und das Interesse erfreut. Woll: "53 Anmeldungen liegen uns vor." Knapp die Hälfte davon seien auswärtige Hundefreunde. 150 Mitglieder mit und ohne Hund zählt der Verein aktuell. Inzwischen haben sich vereinsintern viele Spaßgruppen gebildet, die sich jetzt festigen müssten, wie Woll informiert. Unter anderem handele es sich dabei um eine Junghunde- und eine Agility-Gruppe. Wer Basiswissen im Umgang mit dem Hund lernen will, ist bei PSSV ebenso gut aufgehoben wie der, der seinen Hund zum Fährtensucher ausbilden lassen möchte. Über sein komplettes Vereinsangebot informiert der PSSV auch im Internet.

pssv-dudweiler.de

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