Kreativzentrum mitten im Stadtbezirk?

Dudweiler · In die ehemalige Eisengießerei Schulde sollen nach der Erschließung innovative Betriebe einziehen.

 Die Mitglieder des Bezirksrats werfen bei ihrem Besuch auch einen Blick in die ehemaligen Werkshallen. Fotos: Becker&Bredel

Die Mitglieder des Bezirksrats werfen bei ihrem Besuch auch einen Blick in die ehemaligen Werkshallen. Fotos: Becker&Bredel

Im Stadtbezirk tut sich was - oder besser: In Dudweiler soll sich etwas tun. So zumindest ist die Idee von Thomas Schumacher und Martin Thiel. Thiel ist Diplom-Ingenieur und Projektentwickler, Schumacher Architekt und Vertreter der Interessen von Familie Böhler. Diese wiederum ist Eigentümer des Geländes der ehemaligen Eisengießerei Schulde. Mitten in Dudweiler befindet sich mit dem einstigen Firmengrundstück ein Kleinod der Erschließungs-Möglichkeiten.

Bei einem Rundgang stellten Schumacher und Thiel ihre Pläne für das weitere Vorgehen und das bereits Erreichte den Mitgliedern des Bezirksrates Dudweiler vor. Einige kleinere Unternehmen hätten sich auf dem insgesamt etwa 12 000 Quadratmeter großen Gelände bereits angesiedelt. So nutzen einige Handwerker die Hallen und Räume, Fotokünstler und Maler besitzen hier ihr Atelier. Die Bausubstanz befinde sich in gutem Zustand, sodass sich das Gelände in dieser Art als ,,Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft" weiterentwickeln lasse.

Möbeldesigner, Spiele-Entwickler, Werbefachleute oder Programmierer könnten in den kleingliedrigen Einzelbauten auf ungezwungene Weise sich und ihre Kreativität entfalten. Denkbar seien natürlich auch Ansiedlungen aus dem Bereich "Engineering", also ingenieurwissenschaftliche Entwicklungsbüros für die starke Industrie im Saarland oder auch Start-ups direkt von der Universität. Eine Kooperation mit dem aus allen Nähten platzenden Starterzentrum sei eine favorisierte Vorstellung und könnte zeitnah auch in einem Neubau auf dem Gelände realisiert werden. Dazu könnte man beispielsweise auf "Haus-in-Haus-Lösungen" zurückgreifen, könnte im Inneren einfach zu installierende Büro-Container aufstellen oder Wände einziehen, und so den historischen Bestand erhalten. Möglich seien natürlich auch Neubauten.

"Man muss immer stückchenweise vorgehen", sagt Thomas Schumacher. Martin Thiel pflichtet ihm bei: "Es soll ja etwas aufgebaut werden, was sich auch trägt". Immerhin sei es natürlich eine große Menge an Investition, die getätigt werden müsste. Doch die beiden zeigen sich zuversichtlich, dass sich in der Wilhelmstraße in Dudweiler in absehbarer Zeit tatsächlich etwas tut. Immerhin sei der Ort an sich mit seiner hübschen Mischung aus neuen und alten Gebäuden optimal. Die sehr gute Verkehrsanbindung und die Nähe zur Landeshauptstadt seien hier als klare Pluspunkte zu nennen. Seitens der Stadt und des Landes sei bereits Unterstützung bei der Erschließung zugesagt worden.

"Die Nähe der etablierten Betriebe aus der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie dem Engineering zu den jungen sich neu entwickelnden Betrieben direkt aus den Studiengängen kann für alle Beteiligten nur vorteilhaft sein", sagen Schumacher und Thiel.

Zur Hochzeit der ehemaligen Gießerei Schulde arbeiteten hier 150 Mitarbeiter. Spezialisiert war das Unternehmen auf das Gießen kleinerer Stücke wie Griffe oder Ähnlichem. Nach mehr als 150 Jahren Betrieb machte die Firma 2002 dicht, seitdem liegt das Gelände brach. Auch die kurzzeitige Nutzung der ehemaligen Gießhalle als Rentier-Zucht brachte kein neues Leben. Ebenfalls fanden hier bereits Konzerte statt und man war in die "Fête de la Musique" eingebunden. Nun also sollen kreative Köpfe für neues Leben sorgen.

Weitere Infos bei Martin Thiel, Telefon (06 81) 7 53 42 74; E-Mail: m.thiel@immoaccent.de

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