Plötzlich war der Spielplatz weg

Dudweiler · Bis vor wenigen Wochen gab es in Dudweiler-Nord noch einen schmucken Spielplatz. Den hat die Stadt Saarbrücken stillgelegt und das Eigentum der Initiatoren entsorgt. Doch es gibt wohl ein Happy End.

 Der Spielplatz in der Schwester-Marie-Straße existiert nicht mehr. Foto: Thomas Seeber

Der Spielplatz in der Schwester-Marie-Straße existiert nicht mehr. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber
 Im vergangenen Jahr konnten sich die Kinder in Dudweiler-Nord auf dem gepflegten Gelände noch austoben. Foto: Backes

Im vergangenen Jahr konnten sich die Kinder in Dudweiler-Nord auf dem gepflegten Gelände noch austoben. Foto: Backes

Foto: Backes

Ralf-Peter Fritz ist in Dudweiler vielen Leuten bekannt. Er ist der Präsident des Verkehrsvereins, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Dudweiler-Nord und Fraktionsvorsitzender der CDU im Bezirksrat. In letztgenannter Funktion will er im Namen seiner Mitstreiter nun einen ärgerlichen Vorfall geklärt wissen. Dabei geht's um Folgendes, wie Fritz in seinem Antrag für die nächste Bezirksratssitzung am Donnerstag darlegt: Die IG Dudweiler-Nord mit ihren derzeit 150 Mitgliedern hat vor zehn Jahren den öffentlichen Spielplatz in der Schwester-Marie-Straße eröffnet. Der größte Teil des Geldes, rund 25 000 Euro, kamen vom Verein sowie von der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft) sowie anderen privaten Spendern. Der Dudweiler Bauhof stellte zwei Nestschaukeln auf, die Arbeitsleistung auf dem Terrain erfolgte durch Mitglieder der IG und weitere freiwillige wie starke Helfer.

Über die Jahre haben die Norder den Spielplatz gewartet, erweitert, gepflegt und Reparaturen bewerkstelligt. Jeweils im 1. Quartal eines Jahres sind nach Angaben des Vereinsvorsitzenden die Spielgeräte vom Bauhof überprüft worden. Nach Wegfall des Sonderstatus war dann das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe der Landeshauptstadt zuständig. Und so gab's jetzt, kurz vor Ostern, einen Prüfungstermin.

Ralf-Peter Fritz : ,,Dem Vorstand wurde mitgeteilt, dass beim zuständigen Amt keine Informationen über die Existenz des Spielplatzes vorlagen." Davon einmal abgesehen wurden laut Fritz bei der Überprüfung Mängel festgestellt, ,,die aus Sicherheitsgründen eine sofortige Sperrung oder eine komplette Räumung notwendig machten". Der IG-Vorstand habe der Räumung zugestimmt, damit zumindest die Grünfläche und der Sandkasten weiter genutzt werden können. Es stelle sich aber die Frage, ob eine eventuelle Instandsetzung nicht ,,ausreichend und zielführend" gewesen wäre. Darüber sei bisher nicht geredet worden. Es sei unverständlich, dass man die Spielgeräte einfach so entsorgt habe. Die Sicherheit der Kinder habe zwar absoluten Vorrang, ,,jedoch ist es für den Vorstand derzeit nicht nachvollziehbar, wie mit dem Eigentum des Vereins umgegangen wurde". Die CDU-Fraktion im Bezirksrat macht Druck. Sie fordert die Stadtverwaltung auf, darüber zu informieren, wie und wann die Wiederherstellung des ,,völlig geräumten Spielplatzes" geplant ist und wie die zukünftige Pflege und Betreuung ausschauen soll. Der Verein ist nach eigenem Bekunden auch weiterhin bereit, sich um das Terrain in der Schwester-Marie-Straße zu kümmern. Hierzu sei es erforderlich, dass man sich schriftlich vereinbart.

Die Stadt Saarbrücken hat auf SZ-Anfrage schnell geantwortet. Pressesprecher Thomas Blug ließ gestern wissen, dass die Verwaltung den Spielplatz ,,in die Prioritätenliste für das Investitionsprogramm 2017 aufgenommen und auf den ersten Platz gesetzt hat, damit spätestens 2017 alle Spielgeräte wieder vorhanden sind und der gesamte Spielplatz erneuert werden kann." Eine entsprechende Vorlage werde dem Bezirksrat für seine Sitzung am Donnerstag, 14. April, zur Entscheidung vorgelegt.

< ausführliche Stellungnahme folgt morgen

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