Der rote Punkt verschwindet

Dudweiler · Weil immer weniger Briefe und Karten verschickt werden, lohnt sich für die Deutsche Post die Sonntagsleerung ihrer Briefkästen nicht mehr. Allerdings gibt es für Kunden Ausweichmöglichkeiten.

 Immer weniger Post landet in den gelben Briefkästen. Archivfoto: Weigel/dpa

Immer weniger Post landet in den gelben Briefkästen. Archivfoto: Weigel/dpa

Am Wochenende noch schnell einen Glückwunsch versenden, der montags zugestellt werden soll? Vor nicht allzu langer Zeit war das kein Problem. Doch die Deutsche Post AG fährt die Sonntagsleerung bestimmter Briefkästen immer mehr zurück. Das merkte auch ein Leser der Saarbrücker Zeitung, der seinen Namen jedoch nicht in der Zeitung lesen möchte, als er seinen Brief an der Post in Dudweiler "auf den letzten Drücker" auf die Reise schicken wollte. Denn den obligatorischen roten Punkt, der Briefkästen mit Sonntagsleerung auszeichnet, gab es dort einfach nicht mehr. Verwiesen wurde stattdessen auf den nächsten Leerungstermin am Werktag Montag. Aber warum ist das so? "Bei der Privatpost geht das Aufkommen an klassischen Sendungen immer weiter zurück", erklärt Heinz-Jürgen Thomeczek, Pressesprecher der Deutschen Post AG. "Einen Gegentrend haben wir in diesem Jahr in den Sommermonaten in der Urlaubszeit erlebt. Es haben wieder mehr Kunden klassische Urlaubsgrußkarten geschrieben", freut sich der Pressesprecher. Er vermutet, dass viele Menschen weiterhin den ideellen Wert einer Karte mit bunten Fotos vom Urlaubsziel schätzen würden. Im Falle der Geburtstagspost löse allerdings so manche elektronische Grußkarte oder E-Mail den konventionellen Gruß mit Briefmarke ab. Den Großteil der täglich beförderten Sendungen mache mittlerweile die Geschäftspost aus, die aber selten über Briefkästen, sondern meistens direkt bei den Filialen oder Logistikzentren der Post eingeliefert werde - und zwar in der Regel von montags bis freitags. Aus wirtschaftlichen Gründen fallen deshalb immer mehr Sonntagsleerungen weg, im Sulzbach- und Fischbachtal vor rund einem halben Jahr: "Es kam vor, dass der Fahrer bei Sonntagsleerungen teilweise keine einzige Sendung im Briefkasten vorgefunden hatte", erklärt Heinz-Jürgen Thomeczek. Und was tut man, wenn es trotzdem mal eilig ist? "Briefkästen mit Sonntagsleerung gibt es weiterhin an größeren Postfilialen - im Umfeld also in St. Ingbert, Neunkirchen und Saarbrücken." In Saarbrücken besteht zudem von sonntags bis freitags die Möglichkeit, Sendungen im Briefverteilzentrum in der Untertürkheimer Straße 28 bis um 23.45 Uhr abzugeben.

Und dann wird es doch wieder digital. Denn unter der Internetadresse www.postfinder.de können sich Kunden ganz bequem alle Poststandorte genau anzeigen lassen: Packstationen, Paketboxen, Briefkästen, Briefmarkenautomaten und die Filialen sind dort aufgelistet. Nach Eingabe der Postleitzahl kann dort auch gefiltert werden nach Öffnungs- und Leerungszeiten und der Entfernung.

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