Bezirksrat stimmt Umzug von Netto-Markt in Dudweiler zu

Dudweiler · Es war erneut eine teils hitzige Diskussion, doch am Ende hat der Bezirksrat Dudweiler in seiner jüngsten Sitzung dem Umzug des Discounters Netto von der Liesbet-Dill-Straße in die Beethovenstraße zugestimmt. Die Stimmen von SPD, CDU und AfD reichten aus, um die notwendige Änderung des Bebauungsplanes zu beschließen.

Am Ende wird der Netto-Markt wohl doch umziehen. Alle Bemühungen seien fruchtlos geblieben, den bisherigen Standort des Discounters in der Liesbet-Dill-Straße zu erhalten, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Sämann. Eine Versorgungslücke wegen drohender Komplett-Abwanderung könne sich Dudweiler nicht leisten. Sein CDU-Kollege Ralf-Peter Fritz pflichtete ihm bei: "Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um Dudweiler-Süd attraktiv zu halten." Auch seiner Fraktion wäre der Verbleib am jetzigen Standort lieber gewesen.

"Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen", sagte auch der AfD-Bezirksverordnete Mirko Welsch, "die Menschen brauchen eine Nahversorgung".

Dagegen bezeichnet FDP-Bezirksratsmitglied Gerd Kiefer den Beschluss als "größten Fehler, der in Dudweiler in den letzten Jahren gemacht worden ist". Er merkte an, dass das im Vorfeld erstellte Verkehrsgutachten zum Umzug auf Zahlen von 2010 beruhe. Auf einer 1,2-Kilometer-Strecke an der Beethovenstraße seien zwölf Einfahrten zu finden, was den Verkehr sicher nicht entspannen würde.

Peter Wünsch, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, äußerte die Befürchtung, dass der Umzug wohl auch dazu führe, dass Netto aus der Innenstadt rausgeht. Entgegen ihrem Konzept nehme die Verwaltung also eine Verödung in Kauf. Hierzu die Linken-Fraktionsvorsitzende Gabriele Ungers: "Man muss kein Konzept entwickeln, wenn man sich nicht daran hält."

Nun wird das Thema am 25. Januar in nicht-öffentlicher Sitzung im Ausschuss für Bau, Verkehr und Freiraum behandelt. Letztlich entscheidet der Saarbrücker Stadtrat am 7. Februar. Konkret geht es um die Änderung der Ziele des Bebauungsplanverfahrens. Gründe hierfür seien zum einen, dass der bestehende Standort nicht dem betriebswirtschaftlichen und logistischen Optimum entspricht, das der Markt-Betreiber fordert. Problematisch seien etwa das fehlende Parkplatzangebot, die schwierige Anlieferung und der Zuschnitt des Ladenlokals.

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