Das laute Sterben der Bäume

Dudweiler · Anwohner ärgern sich über Rodungsarbeiten bei Dudweiler. Der zuständige Revierförster verweist auf die Gesetzeslage.

 Hier werden Bäume gefällt. Archiv-Symbolfoto: Thorsten Wolf

Hier werden Bäume gefällt. Archiv-Symbolfoto: Thorsten Wolf

"Es sieht schlimm aus", sagt Gabriele David. Die Dudweilerin wohnt in der Nähe vom Gehlenberg/Bardenberg. Regelmäßig geht sie im angrenzenden Waldstück walken. "Dort werden immer noch Bäume gefällt", erzählt sie. Dabei sei die Saison ihres Wissens nach schon vorbei, in der Rodungen stattfinden dürften. Das Sägen sei von Weitem zu hören und auch, wie die Bäume danach zu Boden fallen. Das sorge natürlich für einige Unordnung.

Durch die verschmutzten Wege befürchtet sie, dass es beispielsweise für Wanderer oder Radfahrer sehr schwer sei, diese zu bewältigen. Zudem sei ihr ein Pkw mit polnischem Kennzeichen aufgefallen. Das entsprechende Waldstück ist zu Fuß über die Fußgängerbrücke über die L 252 zu erreichen, die sich hinter den drei Hochhäusern in der Sackgasse Am Gehlenberg befinden.

"Das kann nur mein Revier sein", sagt Michael Weber, Revierförster St. Ingbert-Süd. Bei seinem Kollegen vom Revier Scheidter Berg würden derzeit keine Arbeiten laufen. In seinem Waldstück jedoch, das genau an der Grenze zu diesem zwischen Dudweiler und Rentrisch liegt, laufen zurzeit noch ganz normale Durchforstungen, bei denen eine größere Anzahl an Bäumen gefällt werde. Man sei zeitlich etwas spät dran, da der Winter zwar recht kalt, jedoch nicht von allzu langer Dauer war. Durch den geringeren Frost sei der Boden zu matschig zum Bearbeiten gewesen.

Zwar sei es korrekt, dass die Brut- und Setzzeit - also der Zeitraum, in dem die Tiere brüten oder ihre Jungen zur Welt bringen - bereits Mitte April eingetreten ist, jedoch: "Per Gesetz dürfen wir das ganze Jahr über fällen", so Förster Weber. Solche Durchforstungen seien unter anderem deswegen nötig, weil man den Rohstoff Holz täglich benötige. Man brauche ihn für die Verarbeitung zu Tischen, Stühlen, Türen, als Toilettenpapier oder als Brennstoff. Es werde jedoch nie mehr Holz geerntet als nachwächst.

Man habe auch deswegen eine Sondergenehmigung, weil man ja das ganze Jahr über die Verkehrssicherungspflicht gewährleisten muss. Regelmäßige Kontrollen sollen sicherstellen, dass Schäden und Schadsymptome an Bäumen frühzeitig erkannt werden, um Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden an Personen oder Sachen zu initiieren. Zur Unordnung ist zu sagen, dass alles, was dünner als zehn Zentimeter ist, liegen gelassen werde, weiß der Förster. Dadurch entsteht unter anderem Humus, der beispielsweise Käfern als Nahrung dient.

Es sei auch tatsächlich eine Firma involviert, die Fahrzeuge mit polnischen Kennzeichen fährt. So sei in diesem Fall höchstwahrscheinlich kein illegales Abholzen zu befürchten. Wenn das Wetter mitspiele, sei man Ende dieser Woche mit den Arbeiten fertig, fügte der Förster hinzu.

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