Die Magie orientalischer Musik

Dudweiler · Eine Lesung mit der Schauspielerin Birgit Giokas und Musik der Gruppe „Al Rabieh“ wurde den Gästen im Dudweiler Bürgerhaus geboten.

 Die syrisch-deutsche Band ,,Al Rabieh“ trat im Bürgerhaus Dudweiler auf. Foto: Iris Maurer

Die syrisch-deutsche Band ,,Al Rabieh“ trat im Bürgerhaus Dudweiler auf. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Märchen aus 1001 Nacht gab es am Sonntagnachmittag im großen Saal des Bürgerhauses zu hören. Dort machte die Schauspielerin Birgit Giokas mit ihrer Lesung Station. In den orientalischen Erzählungen geht es um Scheherazade, die König Schahriyâr 1001 Nächte lang spannende Geschichten erzählt, um sein grausames Morden zu beenden. Giokas trug zwei Geschichten - "Der Zauberring" und "Die Geschichte vom Ebenholzpferd" - vor. Dabei wechselte sie sich mit der deutsch-syrischen Gruppe "Al Rabieh" (auf Deutsch: Der Frühling) ab. Diese zog beim Konzert viele Landsleute an, die den Eindruck vermittelten, Vertrautes in der Fremde zu hören. Die Männer transportierten ohne großes Zutun und ohne Moderation eine beeindruckende Stimmung und Atmosphäre. So, dass man quasi gleich in ein fremdes Land "entführt" wurde.

Eines war bei den Musikstücken der Gruppe schnell klar: Man muss nicht zwingend die Sprache verstehen oder die gespielten Stücke kennen, damit der musikalische Funke überspringt. Nach nur wenigen Takten wurde nämlich mitgeklatscht. Manch ein Gast ließ sich von der Magie der orientalischen Musik mitreißen. Auch der Applaus war nach dem ersten Stück hinsichtlich der Qualität mit "begeistert" einzustufen. "Jaaaa...", entfuhr es einer Frau in der ersten Reihe. Sie tanzte gar im Sitzen mit, während die Kinder mitsummten und -wippten.

Die wenigen Kleinen schienen sich mit den Märchen allerdings etwas schwer zu tun. Ein Mädchen tanzte lieber am Rand des Saals zur Musik. ,,Wir haben es uns anders vorgestellt. Vielleicht eher eine Lesung für Erwachsene", meinte Sabine Schwarz-Zimmer aus Dudweiler am Ende. "Mir gefiel der Keyboarder so richtig gut. Er sieht aus wie Lucas Cordalis", meinte Mandy Seiler aus Sulzbach und sprach damit Hossam Alshahim an. "Es fehlte eigentlich nur noch der Bauchtanz", gab sich Hans-Jochen Seinsoth nach dem Konzert ganz angetan. Die Band gab bei ihrem Auftritt alles. Zahlreiche Soli sorgten oft für Zwischenapplaus.

Die deutsch-syrische Musikgruppe "Al Rabieh" ist ein Teil des Netzwerkes Ankommen Saarland. Das Ensemble existiert seit einem Jahr. Die vier syrischen Flüchtlinge Monir Hamo (Gesang, Trommel), Hossam Alshahim (Keyboard), Samer Akid (Gitarre) und Ghazwan Zahra (Geige) sowie die beiden saarländischen Jazzmusiker Rudi Schaaf (Kontrabass) und Heiner Franz (Gitarre) machen fröhliche und beschwingte Musik. Die Schwerpunkte liegen bei orientalischer Volksmusik und arabischem Pop.

Im Netzwerk Ankommen, in dem sich rund 150 Ehrenamtliche engagieren, wurde der Wunsch laut, gemeinsam Musik zu machen. Um den Menschen eine bessere Integration zu ermöglichen, unterstützt das Netzwerk auch kulturelle Projekte.

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