Studenten malen mit Licht

Saarbrücken · Wenn Freitagabend die Häuserfassaden an der Berliner Promenade in buntes Licht getaucht werden, haben neun Studenten der Saarbrücker Kunsthochschule alles richtig gemacht. Sie waren an der Planung des Projekts „Light_Act“ beteiligt.

 Die Gruppe von Studenten und Lehrbeauftragten der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) vor dem Hintergrund der Berliner Promenade, deren Fassaden sie ab Freitag mit einer aufwendigen Licht-Videoinstallation bespielen. Foto: Oliver Dietze

Die Gruppe von Studenten und Lehrbeauftragten der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) vor dem Hintergrund der Berliner Promenade, deren Fassaden sie ab Freitag mit einer aufwendigen Licht-Videoinstallation bespielen. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Eineinhalb Jahre haben neun Studenten und drei Lehrbeauftragte der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) darauf gewartet, die Häuserfassaden an der Berliner Promenade in der Lichtershow "Light_Act" erstrahlen zu sehen. Morgen ist es soweit: Bis einschließlich Sonntag werden die Kunststudenten ihre Werke jeweils ab 21 Uhr eine gute Stunde lang über die Wände der Geschäftsgebäude flimmern sehen.

Vorfreude und Aufregung herrschen bei den Beteiligten gerade gleichermaßen. Aber auch Erleichterung, denn die Vorbereitung für das Lichtprojekt hat an den Kräften gezehrt. "So ein großes Projekt braucht ganz schön viel Energie. Auch während der vorlesungsfreien Zeit haben wir immer durchgearbeitet", sagt die Studentin Marion Cziba. Teilweise habe die Projektgruppe bei Minusgraden bis nachts um zwei Uhr an der Saar gestanden, um verschiedene Tests durchzuführen, ergänzt Professor Daniel Hausig, der die Idee hatte, die Saarbrücker Innenstadt mit Lichtkunst in Szene zu setzen.

Sowohl analog als auch digital haben die Studenten gearbeitet, einige haben etwa ihre Malereien abfotografiert, andere arbeiteten mit dreidimensionalen Computeranimationen. "Im übertragenden Sinne haben wir alle den Lichtstrahl als Pinsel benutzt", sagt Cziba. "Jeder von uns hat seine eigene Handschrift und doch haben wir versucht, die verschiedenen Stile in harmonischer Reihenfolge über die Fassaden ziehen zu lassen", fügt der Student André Allmannsberger hinzu. Sechs Hochleistungsprojektoren sollen dabei helfen, der Aufbau läuft seit Dienstag. Gestern wurden letzte Einzelheiten besprochen, heute Abend findet die Generalprobe statt.

"Nach drei Semestern stellt sich doch das Gefühl ein, dass es gut ist, dass dieses Projekt nun zu einem Ende kommt", sagt Hausig. Trotz einiger Frustrationen und technischer Probleme während der vergangenen eineinhalb Jahre sei die Motivation der Beteiligten außerordentlich hoch gewesen. "Umso mehr würden wir uns freuen, wenn die Saarbrücker sich unser Projekt anschauen und zu schätzen wissen, was wir für das Erscheinungsbild der Stadt geleistet haben", so Hausig. Ein Teil der ansässigen Geschäftsleute sei schon jetzt von dem Lichtprojekt begeistert, weiß Cziba. Sie werden am Wochenende ihre Leuchtreklamen abschalten, um nicht von der Lichtkunst abzulenken.

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