Ihretwegen hört ein Auto aufs Wort

Saarbrücken · Fahrzeuge, Häuser oder Geräte der Medizintechnik und Unterhaltung werden nicht mehr nur mit Knöpfen bedient, sondern durch Zuruf. Dank Semvox aus Saarbrücken kann man mit ihnen regelrecht kommunizieren.

 Liliane Neis, Jochen Steigner und Marc Mailänder (von links) von der Semvox GmbH in Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

Liliane Neis, Jochen Steigner und Marc Mailänder (von links) von der Semvox GmbH in Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Wenn Oberbürgermeisterin Charlotte Britz Erfolgsgeschichten von Saarbrücken als Gründerstadt erzählt, dann dreht sich eine der neueren gern um Semvox. 2008 wurde die Semvox GmbH aus dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) heraus gegründet und hat es in kurzer Zeit nicht nur zu den einschlägigen Preisen ("Awards") für junge, innovative Firmen gebracht, sondern auch zu einer stattlichen Kundenliste, angeführt von Audi, Deutsche Telekom und Ursapharm, von Versicherungen, Sparkassen und der IHK. Semvox verdient nach Worten von Mit-Geschäftsführer Jochen Steigner bereits Geld und beschäftigt 25 Mitarbeiter, die meisten sind Informatiker. "Es wird hart gearbeitet, aber auch viel gelacht. Die Fluktuation bei uns ist null, das Betriebsklima bestens", freut sich Steigner, der die Geschäftsführung von Anbeginn mit Norbert Pfleger, Alexander Pfalzgraf und Jan Schehl teilt. Das frühe Wachstum führte dazu, dass Semvox bereits zweimal umzog, nun ist in der Mainzer Straße aber eine großzügige Büroetage bezogen worden, die für längere Zeit die Bleibe sein sollte.

Intelligente Kommunikation

Semvox ist ein Softwarehersteller und ein Beratungshaus für gewerbliche Kunden. Das Unternehmen entwickelt Technologie zur Sprach- und Gestensteuerung für Automobile, Gebäude, technische Geräte und Entertainment. Wobei sich die Kommunikation nicht im Erteilen von Befehlen ("Abbiegen", "lauter") besteht, sondern auch "intelligente", leicht zugängliche und quasi intuitive Unterhaltung vorgesehen ist, die nicht von anderen Tätigkeiten ablenkt. Beispiel: Ein Navigationssystem im Wagen erkennt früh einen Stau, weist den Fahrer auf die zu erwartende Verspätung in Minuten hin, teilt ihm mit, welche vereinbarten Termine gefährdet sind und bietet ihm an, am Zielort anzurufen oder eine Mail zu senden.

Keine Angst vor Konkurrenz

Gern informiert die Software darüber, dass es am Ziel regnet und entsprechende Kleidung bereitzuhalten sei. "Nie war die Welt so einfach zu bedienen", heißt es in einem Prospekt der Firma. Dass Wettbewerber an ähnlichen Systemen arbeiten, macht die Semvox-Verantwortlichen nicht nervös - "wir sind schon sehr gut in dem, was wir tun", gibt sich Jochen Steigner selbstbewusst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort