Das Drama hat ein Ende

Saarbrücken · Vor einem Monat war der 1. FC Saarbrücken II noch Letzter der Fußball-Oberliga – durch das 1:0 beim Saisonfinale in Waldalgesheim schaffte er den Klassenverbleib und kletterte sogar auf Platz elf. 200 Saarbrücker Fans waren mitgereist.

 Robin Scheid (vorne) heizte nach dem Abpfiff seine Mannschaftskollegen vom FCS an, Trainer Bernd Eichmann (hinten, in Blau) beglückwünschte seine Truppe zum Erfolg. Fotos: Schlichter

Robin Scheid (vorne) heizte nach dem Abpfiff seine Mannschaftskollegen vom FCS an, Trainer Bernd Eichmann (hinten, in Blau) beglückwünschte seine Truppe zum Erfolg. Fotos: Schlichter

 Johan Talamona erzielte für den FCS das erlösende Tor.

Johan Talamona erzielte für den FCS das erlösende Tor.

 Kapitän Julian Fricker (rechts) jubelt mit dem Torschützen Johan Talamona – ihren Erfolg müssen beide erst noch realisieren.

Kapitän Julian Fricker (rechts) jubelt mit dem Torschützen Johan Talamona – ihren Erfolg müssen beide erst noch realisieren.

Jan Eichmann hatte es schon vor drei Wochen prophezeit. "Ich bin mir absolut sicher, dass wir mit dieser Mannschaft die Klasse halten", sagte der 18-jährige Sohn von Trainer Bernd Eichmann nach dem 1:1 bei Borussia Neunkirchen. Er sollte recht behalten. Im dramatischen Saisonfinale der Fußball-Oberliga setzte sich die zweite Mannschaft des 1. FC Saarbrücken in einem äußerst engen Spiel mit 1:0 beim SV Alemannia Waldalgesheim durch - und schaffte damit auf den letzten Drücker den Klassenverbleib.

Talamona trifft für den FCS

Unterstützt von 200 Saarbrücker Fans knüpfte der FCS auch im letzten Saisonspiel auswärts an die starken Leistungen der vergangenen Wochen an. Johan Talamona war nach 77 Minuten der umjubelte Held. Nach einem langen Ball aus dem Zentrum setzte sich Saarbrückens Nummer 16 geschickt durch und erzielte das entscheidende Tor zum Klassenverbleib. Durch den Sieg kletterte der FCS II in der Tabelle sogar noch zwei Positionen nach oben und beendet die Saison sensationell auf Platz elf. Danach gab es für Saarbrückens Spieler kein Halten mehr. "Ich glaube, wir brauchen ein paar Tage, um diesen Erfolg richtig zu begreifen", meinte Kapitän Julian Fricker ein paar Stunden nach dem Abpfiff.

Noch vor einem Monat glaubten nur die kühnsten Optimisten an den Ligaverbleib des FCS. Damals war Saarbrücken Tabellenletzter, hatte acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Mit vier Siegen im Saisonendspurt gelang die Wende. "Ich kann mich nur bei der Mannschaft bedanken, die Geschlossenheit im Kader war unglaublich", sagte Abwehrhüne Jan Eichmann zu seinem letzten Aktiven-Spiel für den 1. FC Saarbrücken. Zur kommenden Saison wechselt der A-Jugendspieler zur Spvgg Greuther Fürth.

Vater Bernd Eichmann war nicht nur auf seinen Sohn stolz. "Wie die Jungs sich der Aufgabe gestellt haben und die schwierigen Situationen gelöst haben, ist schon bemerkenswert", meinte er. Auch im letzten Spiel dieser Saison hielten die Spieler dem Druck Stand und ließen sich nicht von den äußeren Umständen ablenken. "Wir wussten bis zum Schlusspfiff nicht, was auf den anderen Plätzen passiert ist. Aber da die Fans relativ ruhig blieben, hatte ich schon das Gefühl, dass ein Unentschieden reichen würde", erklärte Offensivspieler Jannik Schliesing. "Wir haben uns nie verrückt machen lassen und losgelöst von allen Problemen eine ganz ruhige Saison gespielt", zog Bernd Eichmann Bilanz. Keine Rede mehr vom viel diskutierten Platzwechsel vom FC-Sportfeld auf den benachbarten Kunstrasen. Vergessen all die Probleme zwischen Profis und U 23 über die Rückrunde.

Auf dem Heimweg von Waldalgesheim funktionierten die Spieler den Mannschaftsbus kurzerhand zur Partyzone um. Winterneuzugang Andy Steis war sich ein paar Bier später sicher, dass er der entscheidende Faktor für den Aufschwung war. "Wo ein Andy Steis ist, ist auch Erfolg", erklärte er im Partyrausch. Und sein Trainer eröffnete anschließend eine lange Nacht, als er sagte: "Jetzt gehen wir erstmal richtig feiern. Das hat sich jeder einzelne Spieler verdient."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort