Alles oder nichts

Saarbrücken · Gelingt dem 1. FC Saarbrücken II in der Oberliga der Klassenverbleib doch noch? Im Heimspiel an diesem Sonntag gegen die Fußballer des SV Gonsenheim könnte bereits eine Vorentscheidung fallen.

 FCS-Kapitän Julian Fricker bescheinigt seinem Team zurzeit „einen guten Lauf. Daher gehen wir ohne Angst ins Spiel.“ Foto: Merl

FCS-Kapitän Julian Fricker bescheinigt seinem Team zurzeit „einen guten Lauf. Daher gehen wir ohne Angst ins Spiel.“ Foto: Merl

Foto: Merl

Zwei Spiele bleiben dem 1. FC Saarbrücken II noch. Zweimal 90 Minuten, in denen es für die Mannschaft von Trainer Bernd Eichmann um alles oder nichts geht. Packen die Fußballer noch auf den letzten Drücker den Klassenverbleib in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar? Oder muss der Verein den bitteren Gang in die Saarlandliga antreten?

Am Samstag (15.30 Uhr) fällt auf dem Kunstrasen am FC-Sportfeld beim letzten Heimspiel der Saison die Vorentscheidung. Mit einem Sieg gegen den SV Gonsenheim könnte der FCS erstmals in diesem Jahr die Abstiegszone verlassen. Bei einer Niederlage ist der Abstieg möglicherweise besiegelt. Trotz des immensen Drucks, der dadurch auf den Spielern lastet, geht Kapitän Julian Fricker optimistisch in die Partie. "An unserer Situation hat sich gegenüber letzter Woche nichts geändert. Da mussten wir auch gewinnen. Momentan haben wir einen guten Lauf. Daher gehen wir ohne Angst ins Spiel", sagt er.

Aus der Luft gegriffen ist dieser Optimismus keinesfalls. Seit fünf Partien ist der FCS ungeschlagen, vergangene Woche versaute die Mannschaft dem FK Pirmasens die Meisterfeier durch einen 2:0-Auswärtserfolg. "Wir sind als Team zusammengewachsen und haben viel Selbstvertrauen getankt", begründet der Kapitän den Aufschwung. Hinzu kommt, dass Gonsenheim im Niemandsland der Tabelle steht. Mit 45 Punkten und Platz sieben geht es für den Gegner nur noch ums Prestige. Dennoch warnt Fricker: "Gonsenheim war in der Winterpause noch dicke hinten mit dabei. Der Verein hat sich aber gut verstärkt und in der Rückrunde stark gespielt." Erst vergangene Woche besiegte der Mainzer Vorstadtclub den SV Roßbach/Verscheid, der ebenfalls noch um das Überleben in der Oberliga kämpft. Für die FCS-Defensive gilt es vor allem, Topstürmer Arif Güclü in den Griff zu bekommen.

Ein weiterer Faktor, der etwas Unruhe in das mittlerweile stabile Mannschaftsgefüge der Saarbrücker U 23 bringen könnte, ist die Tatsache, dass die meisten Spieler intensiv auf der Suche nach neuen Vereinen sind. Pascal Pellowski, zur Rückrunde aus dem Profikader ins zweite Glied gerückt, ist einer von ihnen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und er wird den FCS verlassen. Er glaubt aber nicht, dass dadurch Spannungen entstehen. "Ich werde in den letzten beiden Spielen alles für die U 23 geben. Ich möchte in meiner Vita keinen Oberliga-Abstieg stehen haben", sagt der 25-Jährige. Neben Pellowski stehen schon weitere Abgänge fest. Christoph Fuhr spielt in der kommenden Runde beim Stadtrivalen und Oberliga-Aufsteiger SV Saar 05 Jugend, Jannik Schliesing heuert beim Saarlandliga-Absteiger SV Klarenthal an. Andreas Koch zieht es in Richtung Heimat zum SV Morlautern (Baden) in der Verbandsliga Südwest.

Fricker geht davon aus, dass der Umbruch noch größer ausfallen wird als nach der vergangenen Saison. Damals verließen acht Spieler die Mannschaft, zwölf Neue kamen hinzu. Dennoch hofft er, dass alle Spieler sowohl am Samstag gegen Gonsenheim als auch eine Woche später beim SV Alemannia Waldalgesheim alles aus sich herausholen - damit der Umbruch nächste Saison erneut in der Oberliga stattfindet.

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