Bildwelten laden zum Hinsehen und Entdecken ein

Spiesen · Stillleben, Pflanzen, Tiere und Menschen – die Hobbykünstlerin Ulrike Lejeune setzt sich in ihren Bildern mit den verschiedensten Themen auseinander. Ähnlich vielfältig zeigen sich ihre Bilder auch stilistisch.

 Künstlerin Ulrike Lejeune (ganz links) im Gespräch mit Besucherinnen der Ausstellung in der Galerie Farbtupfer. Foto: Anika Meyer

Künstlerin Ulrike Lejeune (ganz links) im Gespräch mit Besucherinnen der Ausstellung in der Galerie Farbtupfer. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Gleich gegenüber dem Eingang trifft der Besucher auf ein sehr persönliches Bild der Hobbykünstlerin Ulrike Lejeune: Ein Ausschnitt einer Pupille bildet in zarten Blautönen den Hintergrund, davor ist in kräftigerer Färbung ein ganzes Auge zu sehen. Es hat die Form von Lejeunes Augen, doch das ist nicht die einzige Verbindung: Augen beschäftigen die Stennweilerin seit Jahrzehnten tagein, tagaus - sie ist Optikerin. Auf einer weiteren Bildebene, vor dem kühlen Blau, fliegen Ginkgo-Blätter in warmen Gelb- und Rottönen vorbei: "Sie stehen für Lebenskraft, und diese schöpfe ich aus der Malerei", erklärt Lejeune.

Stets Neues ausprobieren

Angefangen zu malen hat sie 2005, als die Kinder aus dem Haus waren und sich in ihrem Leben einiges veränderte. Jetzt zeigt sie in der Galerie Farbtupfer der Lebenshilfe in Spiesen eine Auswahl ihrer Werke - allesamt in Acryl, obwohl sie generell auch mit Ölfarbe und mit Keramik arbeitet. Bei der Vernissage am Dienstagabend brachte nach einem Grußwort des Lebenshilfe-Vorsitzenden Norbert Puhl die Galerieleiterin Julia Günnewig den Besuchern die Werke der Hobbykünstlerin näher: "Sie sind sehr unterschiedlich, sowohl hinsichtlich des Sujets als auch der Technik. Lejeune lernt ständig aufs Neue, probiert aus, traut sich, wundert sich, dass es gelingt." Stillleben, Pflanzen, Tiere und Menschen gehören zu ihren bevorzugten Motiven, außerdem immer wieder das Auge. "So lautet der Titel der Ausstellung nicht ohne Grund ‘Nahsicht'."

Von der Vielfältigkeit der Werke konnte man sich dann sogleich selbst überzeugen: Poppig wirkende, in der Farbgebung reduzierte Gesichter stehen einer impressionistisch angehauchten Waldlandschaft gegenüber oder vornehmlich realistisch wiedergegebenen Mohnblumen. Letzte gehören übrigens zu den Lieblingsstücken der Künstlerin selbst: "Weil das Bild über vier Monate hinweg entstanden ist. Durch den langen Prozess ist die Komposition immer stimmiger geworden." Beispielsweise habe sie einen Baumstamm wieder übermalt oder eine Blume direkt an den Rand gesetzt. Dass sie so quasi abgeschnitten sei, erzeuge Spannung.

Wie die meisten anderen Motive ist die Mohnblumenlandschaft ganz Lejeunes Fantasie entsprungen. Anregungen holt sie sich gerne in Büchern, bei Ausstellungen anderer Künstler oder in der Kunstgeschichte. Picasso Nachmalen, das ist für Lejeune viel mehr als Nachahmen: "Dabei setzt man sich intensiv mit einem Werk auseinander und lernt sehr viel Neues." Doch so unterschiedlich die Bilder auch inspiriert sind, Lejeunes Anspruch bleibt immer gleich: "Ich male das, was mir gefällt und was ich mir auch persönlich aufhängen würde."

Die Ausstellung ist zu sehen bis Mittwoch, 30. November.

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