Plädoyer für „analoge Gespräche“

Spiesen-Elversberg · Neujahrsempfang der Gemeinde Spiesen-Elversberg: 300 Gäste stießen gestern Vormittag mit Bürgermeister Reiner Pirrung in der Glückauf-Halle auf 2017 an

 Bürgermeister Reiner Pirrung (l.) begrüßte beim Neujahrsempfang auch Spieser Neubürger. Sabrina Holzknecht (Mitte) lebt seit dem letzten Jahr im Ort. Schornsteinfeger Horst Matheis wünschte Glück, Pastor a. D. Theo Klein (r.) Gottes Segen. Foto: Jörg Jacobi

Bürgermeister Reiner Pirrung (l.) begrüßte beim Neujahrsempfang auch Spieser Neubürger. Sabrina Holzknecht (Mitte) lebt seit dem letzten Jahr im Ort. Schornsteinfeger Horst Matheis wünschte Glück, Pastor a. D. Theo Klein (r.) Gottes Segen. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Zünftige Dixieland-Klänge, mit Esprit und Verve vom New Orleans Express dargeboten, hießen die Gäste des Neujahrsempfangs der Gemeinde Spiesen-Elversberg am Sonntagmorgen in der Glückauf-Halle willkommen. Ein Fauxpas, da Bürgermeister Reiner Pirrung "Alte Heimat neu denken" als Motto für seine Ansprache gewählt hatte? Im Gegenteil: Handelt es sich doch um eine ur-saarländische Band, deren erster "Gig" ein Ständchen auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof gewesen war.

"Heimat erlebt eine Renaissance als Gegenentwicklung zu Globalisierung und Internationalität", betonte Pirrung. "Gelingen" kann Heimat indes nur, wenn der kommunalen Selbstverwaltung "eigene Einnahmequellen und größere Anteile am bestehenden Steueraufkommen" zugebilligt werden - mit größerem Entscheidungsspielraum bezüglich zu erbringender Leistungen. Konkret an stehen in diesem Jahr unter anderem Investitionen in die Kitas und Grundschulen. "Die Nachfrage nach Betreuung erfordert unser Handeln." Einen kleinen musikalischen Gruß überbrachte später der Schulchor der Gemeinschaftsschule unter Leitung von Daniela Freyer. Wie Pirrung weiter ausführte, arbeite man mit Hochdruck daran, das Spieser Neubaugebiet "Am Truckenbrunnen" mit seinen 70 Bauplätzen fertig zu erschließen. Fünf Millionen Euro kostet allein der Verkehrskreisel - das neue Eingangsportal aus Richtung St. Ingbert. Wanderer und Radfahrer wird es freuen, dass der Zweckverband aus "Zweibrücken im Ruhbachtal" nun sogar Dreibrücken machen will: "Die Brücke auf Elversberger Seite soll 2017 im gleichen Stil wie die beiden anderen erneuert werden."

Nicht fehlen durfte der Blick zum Stadionausbau an der nicht mehr existenten Kaiserlinde. "Die Haupttribüne soll endlich in den Echtbetrieb gehen", kündigte der Bürgermeister an. Der Bau der 700 Parkplätze starte im Frühjahr. Im Gegenzug will man die Borussia in Spiesen bei der Erneuerung ihres Kunstrasenplatzes unterstützen. Mit einem Plädoyer für "analoge Gespräche", demokratische Grundrechte und die Nutzung des Wahlrechts entließ Pirrung die Bürger ins Primzahljahr - das nicht zuletzt dank der ausnahmsweise vier heiligen Könige Mariella (8), Sania (9), Ashley (8) und Steve (9), die für die Sternsinger-Aktion sammelten, auch für die Menschen in Turkana (Kenia) ein besseres werden könnte.

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